Im Zentrum der pyramidalen Anordnung der Figurengruppe sind der Vater und sein vor ihm auf die Knie gesunkener Sohn. Dies Zusammentreffen findet vor der elterlichen Haustür statt. Zärtlich umfasst der alte Mann den Heimgekehrten. Von rechts nähern sich weitere Personen, darunter ein Diener mit neuen Schuhen und Kleidern.
Das Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lukas, 15, 11-32) war im 16. und 17. Jahrhundert sehr beliebt und wurde von Rembrandt häufig dargestellt. Dieses Blatt gestaltete er in Anlehnung an einen Holzschnitt von Marten van Heemskerck. Hier kündigt sich ein neuer linearer graphischer Stil an, der mit Parallel- und Kreuzschraffuren die auf tonale Wirkung der Malerei zielende Ausarbeitung ersetzt.