Dieser Kappes- oder Krauthobel besteht aus einem Brett mit fünf schräg eingefassten Messern, dazu gehört ein beweglicher Schlitten (ein viereckiger Kasten, in dem der Kohl zum Schneiden gelegt wird; auch: Lade) sowie ein Strunkstecher (auch: Storzmesser, Krautbohrer, Krautstecher). Dieser kommt zum Einsatz, wenn das letzte Stück des Kohlkopfes (der Strunk) weggehobelt wird. Somit werden Verletzungen an den scharfen Messern vermieden. Der Strunk kann aber auch vorher entfernt werden. Der Kappeshobel ist aus stabilem Buchenholz gefertigt und fest verschraubt; sicherlich „Marke Eigenbau“. Einige Gebrauchspuren sind erkennbar. Auf der Rückseite ist die aufgepinselte Jahreszahl „1946“ noch schwach zu erkennen.
Ein gewisser Wilhelm Schwirkmann besaß diesen Kappeshobel, wie auf einem kleinen, punzierten Messingschild (mit einem Stempel eingeschlagene Buchstaben und Ziffern) zu erkennen ist: „Eigentum W. Schwirkmann Altenvoerde 1945“. Im Amtlichen Einwohnermeldebuch von 1926 (Kreis Schwelm) ist er verzeichnet. Wilhelm Schwirkmann war von Beruf Lagerverwalter und wohnte in der Waldstraße 6 in Altenvoerde (Stadtteil von Ennepetal). Mit diesem Schild reklamierte er dieses Arbeitsgerät als sein Eigentum. In den Hungerjahren nach dem Zweiten Weltkrieg waren vor allem Kappes- oder Krauthobel besonders wichtige Arbeitsgeräte: Für das Kleinhobeln von Weiß- und Rotkohl konnte man bei den Bauern etwas Geld hinzu verdienen, oder auch Lebensmittel erhalten, wie etwa Äpfel, Kartoffeln, Eier und Speck.