Gegen Ende des deutsch-französischen Krieges von 1870/71 wurde Paris von preußischen und säch-sischen Truppen belagert, um eine endgültige militärische Entscheidung herbeizuführen. Mit der an-schließenden Eroberung der Hauptstadt entschied sich der Krieg zugunsten der von Preußen ange-führten deutschen Fürstentümer, worauf diese sich zum Deutschen Kaiserreich zusammenschlossen.
Schon bald nach Beginn der Belagerung wurden die Nahrungsvorräte knapp. Eine Hungersnot konnte nur durch die Anwendung äußerster Mittel wie das Schlachten der Zootiere zur Fleischversorgung und durch Rationierung abgewendet werden. Pro Person und Tag wurden den Bewohnern von Paris 300 Gramm eines brotartigen Gebäcks zugeteilt. Nach Kriegsende wurden Reste dieser Rationen hinter Glas auf ovalen Plättchen mit Aufhänger befestigt und mit einer erläuternden Beschriftung versehen. Solche Schaugläser waren keine von Deutschen hergestellten militärischen Trophäen. Als Parodie auf die Zurschaustellung von Reliquien waren sie ein sarkastischer Kommentar der Franzosen auf die Situation, in die Kaiser Napolen III. sie gebracht hatte. Dieser war zwar bereits vor der Belagerung der Hauptstadt in Sedan von den Deutschen gefangen genommen und abgesetzt worden, doch hatte er durch seine ungeschickte Diplomatie im Vorfeld des Krieges und dann durch seine erfolglose militärische Führung die Hauptverantwortung für die verhängnisvolle Entwicklung.