Die nur in der Vergrößerung zu entziffernde Signatur am linken unteren Bildrand stammt von William Howard Yorke (1847-1921). Er trat schon als junger Mann in die künstlerischen Fußstapfen seines Vaters, William Gay Yorke (1817-1888), gleichfalls ein bekannter britischer Schiffsporträtmaler. William Howard Yorke lebte und arbeitete in Liverpool. In seiner aktiven Schaffenszeit bis etwa 1913 entstand ein umfangreiches Werk, das hunderte von Schiffsporträts umfasst, die bis heute weltweit in Museen, aber auch in Privatsammlungen erhalten sind.
Die „Strandung der Bark APHRODITE" vermittelt den Blick auf dramatisches Geschehen. Das im flachen, aufgewühlten und vom sandigen Untergrund braun gefärbten Wasser auf einer Untiefe aufgelaufene Schiff im Hintergrund befindet sich ganz offensichtlich in einer ausweglosen und für die Menschen an Bord lebensbedrohlichen Situation. Die See ist bewegt und läuft unruhig und hoch auf.
Das düstere Grau des Himmels taucht die Szene in ein unheilvolles Licht. Die britische Bark im Vordergrund hat mit stark gerefften Segeln beigedreht und ein Boot zu Wasser gelassen, das die Menschen von dem Havaristen bergen soll. Beim genauen Hinschauen sind die verzweifelt Winkenden an der hinteren Reling zu erkennen. Festgehalten wird der ergreifende letzte Moment im Leben eines Segelschiffes.
W. H. Yorke
1871
Inv. Nr. 2021/0054