Nach Abschluss seines Studiums trat Paul Lindau zunächst als Feuilletonist und Dramatiker hervor. Als Theaterkritiker stand er dem Inszenierungsstil der "Meininger" zunächst skeptisch gegenüber, änderte aber nach kurzer Zeit seine Position. Von 1895 bis 1899 übernahm er die Intendanz des Meininger Hoftheaters. Viele seiner Stücke, die sich durch einen hohen Unterhaltungswert und maßvolle Sozialkritik auszeichneten, wurden, oft von ihm selbst inszeniert, in Meiningen aufgeführt. Dazu gehörten z. B. "Johannistrieb"; "Die beiden Leonoren", "Die Sonne" und "Der Andere". Das von Lindau für die deutsche Bühne bearbeitete Drama "Galeotto" von José Echégaray war mit sieben Aufführungen Teil des Gastspielreiserepertoires der "Meininger". Handschriftlich auf der Rückseite: "Zur Erinnerung an Paul Lindau welcher anlässlich des Musikfestes am 2/3. April 1913 in unseren Mauern verweilte. / Mgn. d. 3. April 1913"