Die frühere Identifizierung als Prinzessin Anna Amalie von Preußen (1723-1787) ist nicht haltbar. Nicht nur ist die informelle Porträtform mit der bloßen Schulter für eine preußische Prinzessin und Äbtissin von Quedlinburg definitiv unangemessen. Auch angesichts der Datierung wäre die Bestimmung zweifelhaft; Anna Amalie war zur Entstehungszeit des Porträts bereits knapp Fünfzig. Eine physiognomische Ähnlichkeit mit den gesicherten Porträts der Prinzessin ist nicht offensichtlich.
Abgesehen von der Identität der Dargestellten exemplifiziert das Porträt die meisterhafte Rokoko-Porträtkunst und die koloristische Delikatesse der Anna Dorothea Therbusch.
Dieses Gemälde wurde dem Gleimhaus vom Land Sachsen-Anhalt als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.