Hartmann Schedel (1440-1514), ein Arzt, Humanist und Historiker aus Nürnberg, veröffentlichte 1493 sein wichtigstes Werk, die sogenannte Schedelsche Weltchronik. Gedruckt wurde das Werk bei Anton Koberger (um 1440-1513), einem der bedeutendsten Drucker seiner Zeit. Die Geschichte der Welt ist dabei in vielen Illustrationen dargestellt. Eingeteilt ist die Chronik in sieben Weltalter. Die Geschichte der Menschheit wird im Rahmen der biblischen Heilsgeschichte gesehen, dessen teleologisches Ziel im Endgericht liegt. Die Einteilung der Weltalter folgt in Analogie der Schöpfung der Welt in sechs Tagen, das 7. Weltalter ist als Ausblick zu sehen. Neben historischen Ereignissen werden immer wieder Naturkatastrophen, Kriege, Städtegründungen usw. eingebunden, alles parallel zur biblischen Geschichte. Viele Städtebilder und weitere Abbildungen üben die Faszination der Chronik aus, die zu den Inkunabeln (Drucke des 15. Jh.) gehört.
Das Bibelmuseum besitzt neun Einzelblätter, die aus der lateinischen Fassung der Weltchronik stammen. Ein Blatt zur Arche Noah ist altkoloriert.
fol. I + verso: Gott, thronend
fol. II + verso: Erschaffung der Welt
fol. XI + verso: Bau der Arche
fol. XIIII + verso: Linea Christi
fol. XXI + verso: Sodom und Gomorrah
fol: XXVIII + verso: Tertia etas mundi
fol. LI + verso: Quartas etas mundi_ Aquileya
fol. CCXXXVI + verso: Tertia etas mundi_Concilium Pisanum
fol. CCLVI + verso: Tertia etas mundi