Auf den ersten Blick vermittelt die Grafik den Eindruck einer idyllischen Küstenlandschaft mit großen Segelschiffen in einer Bucht, umgeben von einer imposanten Bergkette. Der Titel, der Ruinen erwähnt, verstärkt den Eindruck einer italienischen Landschaftsmalerei. Bei genauerer Betrachtung treten jedoch Widersprüche zu diesem ersten Eindruck auf. Im Vordergrund liegen auf einem Felsen zersplitterte Bretter. Dahinter befindet sich ein großes, zerstörtes Schiff, das auf der Seite liegt, und entlang der Bucht sind weitere an Land gespülte Schiffe zu sehen. Der Küstenort ist ein Trümmerfeld, in dem die Überreste von Gebäuden chaotisch in den Himmel ragen. Diese sichtbaren Schäden sind die Folgen eines verheerenden Erdbebens, das am 13. August 1868 weite Teile Südamerikas erschütterte. Besonders an der Pazifikküste führte das Erdbeben zu einem Tsunami von zerstörerischem Ausmaß, wie die Grafik am Beispiel der Stadt Arica im damaligen Peru (heute Chile) zeigt.
Die Grafik erschien am 24. Oktober 1868 in der englischen Zeitung „The Illustrated London News“. Bereits zuvor hatte die Zeitung über die Naturkatastrophe berichtet und zu Spenden aufgerufen. Der neue Artikel informierte nun über die immense Zahl der Todesopfer und die eingegangenen Spenden und zeigte mehrere Illustrationen zu den Auswirkungen der Katastrophe. Auf diesen Artikel verweist auch die Aufschrift „Siehe Seite 405“ der Grafik, die den Zeitungsseiten 396 und 397 entnommen wurde.