Die letzte Reise Johann Wolfgang von Goethes führte ihn im Sommer 1831 nach Ilmenau. In seiner Begleitung befanden sich die beiden Enkelsöhne, Walther und Wolfgang. An seinem 82. Geburtstag fuhren sie mit der Kutsche in das benachbarte Elgersburg. In Goethes Tagebuch ist das Ziel festgehalten. "Die Kinder sahen die Porzellanfabrik." Die Manufaktur dort ist im Jahre 1808 gegründet worden. An den Besuch erinnert eine zylinderförmige Tasse von schlichter Eleganz in hellolivgrüner Fondmalerei und nur mit Goldrändern verziert. Noch heute ist das Stück im Wohnhaus am Weimarer Frauenplan ausgestellt. Auf dem Spiegel der Untertasse hat der Enkelsohn in goldener, inzwischen leicht verblasster Schrift hinterlassen: "Vom Großvater Elgersburg 1831 bis zu seinem Tode [von] mir bei dem gemeinschaftlichen Frühstück benutzt. Wolfgang von Goethe." Für Goethe, der sich nach dem Tod seines Sohnes August verstärkt um die Erziehung der Enkelkinder bemühte, war es wichtig, dass sie jenseits der höfischen Weimarer Gesellschaft die Gewerke und die harten Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen im Thüringer Wald kennenlernten. [Susanne Schroeder]
Pressmarke.