Das Foto zeigt das ehemalige Grimmaer Schützenhaus. Es wurde im Jugendstil erbaut, am Nordgiebel befanden sich zwei Balkone. Im Hintergrund sichtbar: das Dach des Schlosses. Bis 1620 befand sich die Schießhalle der Schützengilde vor dem Hohnstädter Tor. Als die verkümmerte Gilde 1680 wieder belebt wurde, errichtete ihr der Rat links neben der heutigen Steinbrücke eine neue Halle, die 1721 dem ehemaligen Brückengeldeinnehmerhäuschen (bis 1972) weichen musste. Im Jahr 1816 erwarb der Schießhauswirt Samuel Wächtler das Haus für 1.200 Taler. Einige Besitzerwechsel folgten, wobei das Haus eine kontinuierliche Wertsteigerung erfuhr. Für 35.400 Mark ging das Schützenhaus 1876 schließlich in den Besitz von Florenz Eckhardt über, der es ab 1884 beträchtlich erweiterte (Offizierskasino, 14 Hotelzimmer, neuer Saal mit 1000 Plätzen). Die Eheleute Eckhardt betrieben die Wirtschaft über 50 Jahre bevor sie an ihren Sohn Fritz überging. Dieser geriet, nicht zuletzt wegen der Wirtschaftskrise nach dem 1. Weltkrieg, Ende der 1920er Jahre in Bedrängnis. Am 1. August ging das Objekt in den Besitz der Schützenhaus AG über, die man eigens zu diesem Zweck gründete. Den Geschäftsbetrieb übernahm der Leipziger Walter Weide. Durch die Weltwirtschaftskrise musste die AG schon 1931 Konkurs anmelden und das Schützenhaus ging 1932 per Zwangsversteigerung in den Besitz der Sparkasse über, die Hauptgläubigerin war. Der Hauptzweck der AG, das Haus zu erhalten, sollte sich erfüllen. Die Sparkasse verpachtete das Haus 1932 zunächst. Später ging das Schützenhaus in den Besitz der Stadt über, die es 1947 an den FDGB verkaufte. Der Gaststättenbetrieb des in Volkshaus umgetauften Schützenhauses konnte im Dezember 1947 wieder aufgenommen werden.