Die im Ersten Weltkrieg im Deutschen Reich aufgestellten Gebirgstruppen wurden - den Einsatzorten entsprechend - mit speziellen Uniformen und Ausrüstungsstücken versorgt. Besonderes Markenzeichen war eine Bergmütze wie die hier vorgestellte. Unter der Reichskokarde für Offiziere findet sich zwischen den Knöpfen die preußische Reserve-/Landwehr-Kokarde. Am Deckel ist ein grüner Vorstoß und ein Schirm aus feldgrauer Vulkanfiber angebracht; es gab aber auch Schirme aus Leder. Dieser Mützenschirm bestand aus Vulkanfiber, einem seit 1855 bekannten Werkstoff auf Basis von Zellstoff. Der Name bezieht sich auf den Vorgang der Vulkanisation von Naturkautschuk zu Hartgummi, dem die Produktion von Vulkanfiber oberflächlich betrachtet ähnelt. Allerdings wird für die Vulkanfiber kein Kautschuk, sondern Zellulose (früher auch Jutefasern) als Rohmaterial verwendet. Vulkanfiber gehört zusammen mit Ebonit, Celluloid und dem Casein-Kunststoff Galalith zu den ältesten Kunststoffen. Das Schweißband im Futter ist aus Segeltuch
gefertigt.