Der Kupferstich von Jacob von Sandrart (1630-1708) ist das Titelblatt zu einer Sammlung von Leichenpredigten, die nach dem Tode von Ernst I., genannt der Fromme, Herzog von Sachsen-Gotha-Altenburg (1601-1675) vermutlich 1680 herausgegeben wurde.
Die Portraitbüste des Herzogs nach dem Vorbild des Kupferstich-Portraits, das bereits 1677 von Sandrat geschaffen worden war, steht in der Nische einer Ädikula, bei der zwei Pfeiler durch Karyatiden ersetzt sind. Die Schriftafel über der Nische trägt die lateinische Inschrift: "IN SILENTIO ET SPE" ("In Stille und Hoffnung"), vor der Nische sitzen die Statuen der Weisheit und der Gerechtigkeit einander zugewandt.
Zwischen ihnen liegt ein mit Blättern geschmückter Schädel, der zwischen den Zähnen das Ende eines Schrifttuches hält, die anderen beiden Enden halten zwei Putti. Die Inschrift lautet: "Filialis Amoris / MONUMENTUM / Meritis et Honori / Serenissimi Principis / ERNESTI PII DUCIS SAXON / Consecratum / ANNO / M.DC.LXXIIX." (etwa: "Die Liebe (seiner Landeskinder) schuf dieses Denkmal für Verdienst und Ehre des gelassensten, heitersten Prinzen ERNST DER FROMME HERRSCHER VON SACHSEN, gewidmet im Jahr 1680.").
Auf dem oberen Abschluß des Denkmals sitzen zwei trauernde Putti neben dem Sockel einer Urne, die von zwei Schlangen ähnlich einer Ouroboros, einer Schlange der Ewigkeit, umschlungen wird. Zwei Öllampen verbreiten Rauch, der symbolisch für die Verbindung zwischen Himmel und Erde, für das aufsteigende Gebet und den Aufstieg der Seele zum Himmel steht.
