Der Heilige steht auf einer schräg ansteigenden ovalen Plinthe vor einen Baumstamm, der sich hinter ihm im Bereich des Brustkorbs in zwei starke Äste aufgabelt, während ein schwächerer dritter hinter dem echten Arm hervorragt. An einem vierten Ast, der unter seinem linken Arm horizontal nach vorne ragt, hat man den Märtyrer festgebunden, wobei man ihm den Unterarm hinter den Rücken gedreht hat. Er trägt ein verschlungenes Lendentuch und ist darüber hinaus in einen Mantel gehüllt, der über seine rechte Schulter gelegt ist und dann hinter ihm bis zum Boden herabfällt, wo er zum Teil auf ihm steht. Seine freie rechte Hand hat den Mantelsaum ergriffen und hält ihn in die Höhe. Sebastian trägt einen Kinnbart und schulterlanges Haupthaar, das in einzelnen dicken, runden und tief eingehöhlten Locken das Antlitz umgibt, wobei Oberseite und Rückseite des Kopfs aber nicht mehr diese differenzierte Ausarbeitung des Haares aufweisen. Seine Züge tragen den Ausdruck von Trauer und Gefasstheit. Bei dieser Figur lassen sich weder Pfeile noch Einsatzlöcher für solche finden. Sie gehört damit zu einem Typus der Sebastiansdarstellungen als nacktem und schönem Jüngling ohne Pfeile im Körper, der in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts entstand.