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"Mutterpass"

Deutsches Hygiene-Museum Dresden Eine Sammlung zur Geschichte der Sexualitäten [DHMD 2012/172.1-5]
https://sammlung.dhmd.digital/images/d2a503c6-5aed-4d27-b926-21ebcd8a1515.jpg (Stiftung Deutsches Hygiene-Museum Dresden CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Deutsches Hygiene-Museum Dresden (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Auf der Vorderseite des Mutterpasses ist neben dem Herausgeber der Name der Schwangeren vermerkt. Der Pass ist in eine durchsichtige Schutzhülle eingelegt, auf der sich an der oberen Kante der Name der Firma Humana befindet. Dem Pass beigelegt sind vier Ultraschallbilder aus den ersten Wochen der Zweieiigen-Zwillings-Schwangerschaft (2003), die nach einer IVF (In-Vitro-Fertilisation; künstliche Befruchtung außerhalb des Mutterleibs) erfolgreich verlief. Im Inneren des Heftes ist der Schwangerschaftsverlauf bis zur Kaiserschnitt-Geburt in der 38. Woche, am 29.03.2004 von einem Mädchen und einem Jungen gut dokumentiert.

Material/Technik

Papier, Kunststoff / Druck, geheftet

Maße

Objektmaß (HxBxT): 18 x 13 cm im Umschlag

Ausführliche Beschreibung

Das Objekt wurde im Zuge des Pilotprojektes "Referenzobjekte der Jetztzeit. 2000 – 2010", das von 2009 an über zwei Jahre hinweg von der Sammlungsabteilung des Deutschen Hygiene Museums durchgeführt wurde, in die Sammlung aufgenommen. Es repräsentiert das Thema "Lebensbeginn" und ist das Leitobjekt der Rubrik "Pro und Contra Kinder".
Der Mutterschaftspass wurde in Deutschland 1961 eingeführt. In ihn können die Ergebnisse der freiwilligen und gesetzlich geregelten Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft eingetragen werden. Dazu gehören alle relevanten Daten zur Gesundheit der Mutter wie z. B. Blutgruppe, Eisengehalt im Blut, Untersuchungsergebnisse für Erb- und Infektionskrankheiten sowie zum Zustand des Kindes wie z. B. Lage, Gewicht, Größe usw. und der voraussichtliche Geburtstermin.
Die Ultraschallbilder zeigen einen Teil der vorgeburtlichen diagnostischen Möglichkeiten. Die Geschichte der Pränataldiagnostik beginnt 1958 mit der erstmaligen sonographischen Darstellung eines ungeborenen Kindes durch den britischen Geburtshelfer Ian Donald. Damit wurde es möglich Fehlbildungen zu erkennen. Bald wurde die nicht-invasive Ultraschalltechnologie durch die Entwicklung invasiver Techniken erweitert wie z.B. die Amniozentese oder die Chorionzottenbiopsie. Damit konnten genetische Analysen vorgenommen werden um Erbkrankheiten zu diagnostizieren. In Deutschland sind durch die Richtlinien des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen drei Ultraschall-Untersuchungen vorgesehen und zwar in der Frühschwangerschaft, in der 20.-23. SSW und in der 30. SSW. Oft bleibt es aber nicht dabei, sechs bis sieben Ultraschall-Checks sind oftmals üblich. Ein neues Verfahren einer US-Firma verspricht sogar, demnächst neurologische Störungen des Fötus an seinem Kopfnicken, Strampeln und Drehen erkennen zu können. In den vergangenen zwei Jahrzehnten verfünffachte sich insgesamt die Zahl aller Vorsorge-Untersuchungen während der Schwangerschaft. Dabei kommen 96 Prozent aller Kinder völlig gesund zur Welt, 90 Prozent aller Behinderungen sind Folgen von Fehlern bei der Geburt, späteren Krankheiten und Unfällen. Nur ein halbes Prozent Fehlbildungen und Störungen können die Tests überhaupt aufdecken. Von den gefundenen Beeinträchtigungen, Krankheiten und Behinderungen sind viele nicht heilbar.

Deutsches Hygiene-Museum Dresden

Objekt aus: Deutsches Hygiene-Museum Dresden

Das Deutsche Hygiene-Museum versteht sich als ein öffentliches Forum für aktuelle Fragen, die sich aus den kulturellen, politischen und...

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