Portrait von Elisabeth von Braunschweig-Lüneburg (Calenberg) (1510-1558); posthum entstanden.
Die Herzogin war entscheidender Motor für die Durchsetzung der Reformation in Teilgebieten des heutigen Niedersachsen. Ihre persönliche Neigung, befördert durch ihre protestantische Mutter sowie Treffen mit Martin Luther in Wittenberg, führte 1538 zum formalen Übertritt zum Protestantismus. Neben genuin religiöser Überzeugung motivierten sie allerdings auch politische Gründe.
Bereits in der Regierungszeit ihres Mannes übte Elisabeth erheblichen politischen Einfluss aus, den sie nach dessen Tod im Jahr 1540 durch die Übernahme der Regentschaft für ihren unmündigen Sohn Erich II. ausbaute. Diese Position ermöglichte es ihr, die Etablierung des Protestantismus im Fürstentum zu betreiben: 1542 wurden die durch den Reformator Antonius Corvinus ausgearbeitete Calenberger Kirchenordnung sowie eine neue Klosterordnung erlassen.
Unter Elisabeths Regentschaft wurde die Stellung des Protestantismus im Fürstentum so nachhaltig gefestigt, dass durch ihren Sohn versuchte Rekatholisierungsmaßnahmen erfolglos blieben.
Ein ähnliches Portrait befindet sich in der Sammlung des Städtischen Museums Braunschweig.
[EH]