Bei diesem Exponat handelt es sich um einen Sedertafelaufsatz. Dieser ist aus Silber gefertigt und besteht aus mehreren „Teller-Etagen“. Auf der obersten befinden sich sechs kleine Kelche für die sechs symbolischen Speisen am Sederabend. Darunter ist Platz für die Matzen, wie die Aufschrift auf dem kunstvoll verzierten Rahmen zeigt.
Der Sedertafelaufsatz kommt beim Sedermahl am Vorabend des Pessachfestes zum Einsatz. Während die Juden sich an Pessach an den Auszug der Israeliten aus Ägypten erinnern, ist das Sedermahl speziell der Erinnerung an die Not dieser Zeit gewidmet.
Dazu werden sechs symbolische Speisen in einer vorgeschriebenen Anordnung verzehrt: Zunächst ein grünes Kraut, wie etwa Petersilie als Symbol des Frühlings. Weiter ein Näpfchen mit Salzwasser zur Erinnerung an die vielen vergossenen Tränen in der Unterdrückung durch die Ägypter und ein Bitterkraut als Erinnerung an die Bitterkeit des Lebens in Ägypten. Als vierte Speise ist eine Süßspeise aus Äpfeln, Nüssen und Wein vorgesehen, die wegen der braunen Farbe an die Herstellung von Lehmziegeln bei der Zwangsarbeit in Ägypten erinnert. Die fünfte Speise ist ein Knochen, an dem noch ein wenig gebratenes Fleisch hängt zur Erinnerung an das ursprüngliche Pessachopfer aus der Zeit des Jerusalemer Tempels. Als letztes ein Ei, das für manche ein Symbol der Traue darstellt, für andere wiederum die Neugeburt Israels beim Auszug aus Ägypten symbolisiert.
Noch eine andere Speise hat eine besondere Bedeutung und einen Platz bei dem vorliegenden Serdertafelaufsatz: Die Mazzah, das ungesäuerte Brot. Denn die Torah gebietet, sieben Tage lang nur ungesäuerte Speisen zu essen.