Die hier abgebildete Fibel ist aus feuervergoldetem Silber. Die Fibel hat ihren Namen nach dem zangenförmig in Kerbschnitttechnik verzierten Oberteil. Das Unterteil ziert ein Tierkopf. Gefunden wurde die Fibel in Weimar in einem Grab des völkerwanderungszeitlichen Friedhofs in der Cranachstraße. Sie ist typisch für die thüringische Frauentracht. Vorzugsweise wurden diese Fibeln paarweise getragen. Sie dienten nicht nur einen repräsentativen Zweck, sondern hielten auch die Kleidung zusammen.
Die größte Machtentfaltung des thüringischen Königreiches im 5./6. Jh. führte zu einer großen Blütezeit der einheimischen Kunst. Die Eigenständigkeit und Kunstfertigkeit des thüringischen Königreiches erlag jedoch nach dessen Untergang. Das Weimarer Stadtgebiet erweist sich mit den Ausstattungsresten von drei Bestattungsplätzen aus der Zeit des Thüringer Königreiches als eines der Zentren völkerwanderungszeitlicher Besiedlung in Mitteldeutschland.