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Festschrift 75 Jahre Männergesangsverein MGV "Eintracht" Bodendorf

Heimatmuseum und -Archiv Bad Bodendorf Vereine [2503_D_1-04]
Festschrift 75 Jahre Männergesangsverein MGV "Eintracht" Bodendorf (Heimatarchiv Bad Bodendorf CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Heimatarchiv Bad Bodendorf / Josef Erhardt (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums des Männergesangvereins "Eintracht" Bodendorf am 12. und 14. August 1994 wurde die Festschrift herausgegeben.
Die Titelseite ist eine Zeichnung von Reinhold Steinborn und zeigt den historischen Ortskern von Bad Bodendorf mit der St. Sebastianuskirche hinter der Häuserreihe. Neben den Grußworten des Bürgermeisters von Sinzig, des Ortsvorstehers und des Chorleiters wird auf mehreren Seiten aus der Chronik des Vereins, das Festprogramm, die Vita des Gesangssolisten Dieter Ameln und das vom MGV organisierte Burgfest in der Bodendorfer Burg geschrieben.

Material/Technik

Papier/gedruckt

Maße

204 x 146 mm

Abschrift

Original: Deutsch

Grußwort des Bürgermeisters: Gerne habe ich der Bitte Folge geleistet, die Schirmherrschaft über die Feier des 75jährigen Jubiläums des Männergesangvereines “Eintracht" zu übernehmen. Es ist dies für mich keine reine Pflichterfüllung, sonden die Anerkennung der Verdienste, die sich der Verein im Laufe von 75 Jahren in Bad Bodendorf und damit auch für die Stadt Sinzig erworben hat Vereine sind eine wichtige Säule des gemeinsamen Lebens. Dies gilt auch für den MGV “Eintracht“, der gleich mehrere Funktionen erfüllt. Zum einen bietet er einen Ort der Möglichkeit zur Freizeitgestaltung. Zum anderen ist Musikpflege auch Pflege des Kulturgutes. Der MGV “Eintracht“ lebt nicht nur für sich alleine. Mit öffentlichen Konzerten und auch bei der Mitgestaltung vieler örtlicher Feiern wirkt er ins Leben des Ortes hinein. Darüber hinaus stellt er mit seinem ausgezeichneten Klangkörper bei vielen auswärtigen Auftritten auch eine Werbung für unsere an musiktreibenden Vereinen reiche Stadt Mein Dank gilt allen Sängern des Chores. Hervorzuheben ist das große Engagement des Vorsitzenden Norbert Rauen und die ausgezeichnete musikalische Leitung durch den Dirigenten Gerd Pitzen. Für die Zukunft möchte ich dem Chor viel Freude am Gesang und eine gute Mitgliederentwicklung wünschen. So soll der Chorgesang im MGV "Eintracht“ noch viele Jahre eine Heimat haben. Norbert Hesch Bürgermeister Grußwort des Vorsitzenden: 75 Jahre Männergesangverein, das bedeutet für den Sänger - Sich immer wieder Zeit zu nehmen für die wöchentlichen Chorproben, auch wenn es schwer fällt - Viele, viele Sonderproben vor Auftritten und Konzerten - Viele, viele Arbeitsstunden bei der Vorbereitung und Durchführung von Festen Das bedeutet aber auch: - Freundschaft und Kameradschaft unter den Sängern zu erleben - Das kulturelle Leben unseres Dorfes zu bereichern - Hin und wieder das Hochgefühl, bei einem gelungenen Konzert mitgewirkt zu haben - Dank an die Ehefrauen, die das Vereinsleben mittragen 75 Jahre Männergesangverein Eintracht; mein größter Wunsch zu diesem Jubiläum ist es, daß zu diesem Chor junge Sangesfreunde finden, damit er noch viele Jahre seinen Beitrag zur kulturellen Bereicherung unseres Wohnortes Bad Bodendorf leisten kann. Norbert Rauen 1. Vorsitzender Grußwort des Ortsvorstehers: Unser Männergesangverein Eintracht feiert vom 12, - 14, August 1994 sein 75-jähriges Bestehen, Dem Jubilar darf ich, auch im Namen aller Bürgerinnen und Burger von Bad Bodendorf, meinen Glückwunsch zu diesem Ehrentag aussprechen. Verbunden ist damit aber auch ein herzliches Dankeschön für alle die vielen Gelegenheiten, bei denen der MGV durch seine Liedbeitrage Ereignisse und Feste im Dorfgeschehen verschönt und mitgestaltet hat. Gegründet 1919, nach dem verlorenen 1. Weltkrieg waren die Pflege des deutschen Liedguts, die Kameradschaft und die Geselligkeit erklärtes Ziel des Jürgen Vereins. Diese gemeinschaftlichen Inhalte werden auch heute noch und immer gepflegt. Hinzugekommen ist aber, nach dem 2. Weltkrieg, die Öffnung nach Außen für das Liedgut anderer Völker. Stolz und anerkennend waren die Bodendorfer Sänger unter der Stabführung des unvergessenen Gerd Arenz die ^Ahrkosaken”. Später bereicherten Lieder der italienischen Folklore und Weisen von Wein und der Jagd das Repertoire bei gleichzeitiger Pflege des eigenen Liedguts. Für die weitere Zukunft, aber auch für das Vereinsjubiläum, wünsche ich unseren Sängern alles Gute, Erfolg und Männer, die sich ehrenamtlich, einträchtig und uneigennützig in den Dienst der Sache stellen. Ich hoffe, daß unser MGV Eintracht auch weiterhin so wirkt wie bisher und daß vor allem junge Sänger die Tradition unseres Jubilars fortsetzen. Dr. Karl August Seel Ortsvorsteher Grußwort des Chorleiters Meine besten Wünsche gelten den Sängern des MGV Eintracht Bad Bodendorf; auf daß sie im Chorsingen weiterhin Freude erfahren und diese weiterschenken, daß der Chor weiterhin sangesfreudige Männer und Bad Bodendorf selbst noch lange einen Männerchor haben darf, der das Volks- und Brauchtum würdig verkörpert und fortleben lassen kann. Gerd Pitzen Chorleiter Vorstand: Norbert Rauen, 1. Vorsitzender Leo Becker, 2. Vorsitzender Reinhold Seifer, 1. Kassierer Dr. Horst Wenkel, 2. Kassierer Udo Schallenberg, 1. Schriftführer Ferdinand Wilden, 2. Schriftführer Walter Olzem, 1. Archivar Paul Peter Müller, 2. Archivar Bernhard Knorr, Pressewart Chorleiter: Gerd Pitzen Vorwort Will der Chronist der lexikalischen Bedeutung einer Chronik gerecht werden, so kann er nur die wichtigsten Ereignisse nach der Zeitfolge und diese in zeitgerafften Räumen darzustellen versuchen. Es ist gewiß kein leichtes Unterfangen, aus alt-ehrwürdigen Protokollbüchern bzw. Aktenordner den kulturellen Inhalt in zusammenhängender Folge wiederzugeben. Dabei stellt sich heraus, daß das Volkslied, welches bereits im 18. Jahrhundert ein vom Volk selbst geprägter Begriff geworden ist, bis heute gepflegt und in Konzerten zur kulturellen Wertbeständigkeit geführt wurde. Musik und Gesang waren bereits in der Antike Teile der "schönen Künste" und werden heute und in Zukunft als zeitloses Element der geballten Geisteskraft bei den Kulturvölkern verewigt. In dieser Erkenntnis haben sich 1919 Männer aus Bodendorf zusammengeschlossen, um aktiv mitzuwirken an der Pflege des "deutschen Volksgesanges" nach dem Leitsatz: "Gesang verschönt das Leben, Gesang erfreut das Herz!" Die Zeit von 1919 bis 1938 Die schlechten Nachkriegsverhältnisse in den Gründerjahren wurden bereits vom Chronist der Broschüre des 50jährigen Vereinsjubiläums in treffender Weise geschildert. Ein Blick in das 1. Protokollbuch des im Herbst 1919 gegründeten MGV verrät den Eifer der Männer von der "ersten Stunde", In gestochen scharfer altdeutscher Schönschrift, die die heutige junge Generation leider nicht kennt, berichtet der erstmals gewählte Schriftführer Josef Effelsberg von der ersehnten wiedererhaltenen Freiheit und von dem Wunsch, in Zukunft das "deutsche Volkslied" zu pflegen. H. Wierz und Franz Manhillen gehörten zum allerersten Vorstand. Natürlich hatte man sich nach eingehender Beratung bald entschlossen, zur Stütze der Vereinigung die notwendigen Satzungen niederzuschreiben, die größtenteils heute noch gültig sind. Noch im gleichen Jahr wagte man sich an das Einüben folgender Lieder: "Aus der Feme", "Gebet" und "Schon die Abendglocken klangen". Auch das Lied "Im schönsten Wiesengrunde", das heute noch gerne gesungen wird, fand bei der 1. Aufführung großen Anklang. Dirigent Rott war mit seinen Sängern beim ersten Auftreten sehr zufrieden. Außer dem Singen hat man kleine Theateraufführungen geübt. Der Probenbesuch belief sich im Durchschnitt auf 35 Aktive, eine Vielzahl, wenn man das mit dem heutigen Zustand vergleicht. Beim Ausfall des Dirigenten sprang M. Kramprich mit seiner Zither ein. Das zarte Pflänzchen Die Wurzeln der jungen Pflanze "MGV" haben sich nach kurzer Zeit in der musischen Erde gefestigt. Am Ostermontag des folgenden Jahres wagte man das allererste größere Auftreten. Natürlich war der Saal bis zum letzten Platz besetzt. Langanhaltender Beifall ermutigte die Sänger zum Proben von neuen Liedern und auch kleineren Theateraufführungen. Einladungen zu Nachbarvereinen wie Heimersheim, Oberwinter, Elemagen usw. blieben nicht aus. Was dem Verein noch fehlte, war eine Fahne. Im Jahre 1922 – eine schlechte Zeit in punkto Finanzen - wurde die gewünschte Fahne bei einer Bonner Fahnenfirma gekauft. Die Fahnenweihe Es war fürwahr ein herrlicher Maiensonntag, als der "Himmelsküster Petrus" für das passende Wetter zum Fest sorgte. Auch die Natur hatte sich festlich geschmückt und zeigte den Bodendorfern ihr prächtiges, grün-buntes Kleid, wie man es selten erlebt hatte. Die Häuser prangten im Flaggenschmuck, als sich der feierliche Festzug durch die Ortsstraßen bewegte. Das Ziel waren die Parkanlagen der "Freiherr von Spies'schen Besitzungen", die der "Herr Baron dankenswerterweise als Festplatz zur Verfügung gestellt hatte". Weiter heißt es im Protokollbuch: "Das Hauptportal, flankiert von 2 prächtigen Kastanienbäumen, faßte kaum den Menschenstrom, der sich in den Park ergoß ..." Schriftführer Peter Pohl schrieb weiter: "Am westlichen Burgtor war die Tribüne errichtet und gegenüber der Platz für die Ehrengäste im Schatten einer Tannengruppe ließ ein Springbrunnen seinen Wasserstrahl in der Sonne glänzen Im flüsternden Rauschen senkten die Tannen ihre Nadeln das gedämpfte Flüstern der Menge, unter welchem der Präsident das Podium bestieg und das Wort ergriff," Schöner hätte man die Szene nicht beschreiben können. Der Redner sprach feierlich u.a. von der Aufgabe des- Vereins, "den Egoismus und den Eigennutz, die ihre Wurzeln in der Volksseele geschlagen, auszureißen und den Menschen wieder zurückzuführen zur Uneigennützigkeit, zur gegenseitigen Hilfsbereitschaft, ihn zu begeistern für alles ... Edle und Wahre, treu dem Wahlspruch: Der Freude das Lied, der Not die Hand". Diese ergreifenden Worte waren gerichtet an die anwesenden 14 Vereine, die anschließend nacheinander ihre Lieder unter großem Beifall der zahlreichen Zuhörer vortrugen. Fräulein Büchel nahm die feierliche Enthüllung des neuen Vereinsbanners vor. Welch ein Fest! Ob auch heute noch solche Worte und Feierlichkeiten ihre Gültigkeit besitzen? Das junge Bäumchen Der MGV hatte sich in den wenigen Jahren so aktiv hervorgetan, daß die Angst um den Bestand geschwunden war und das Vereinsleben immer mehr gestärkt wurde. Das Bäumchen wuchs und wuchs; kein Wind bzw. Ungewitter konnte es mehr ausreißen. Allerdings fiel in diesen Jahren ein Schatten auf das Vereinsleben. So berichtet im Juni 1923 der zuständige Schriftführer über die durch die französ. Besatzungsmacht befohlene Ausweisung von 4 Vereinsmitgliedem, die noch am selben Tag ihre Heimat verlassen mußten. Es waren folgende Männer: Wilhelm Steinmetzler, Peter Seifer, Hubert Kraus und Josef Becker. Die Sangesbrüder begleiteten die Ausgewiesenen zum Bahnhof, riefen ihnen ein herzliches "Glück auf“ zu und wünschten ein baldiges Wiedersehn. Natürlich konnten die "Verurteilten" nach nicht allzulanger Zeit vom Ostseestrand nach Hause zurückkehren. Im Frühjahr 1924 wurde in einer außerordentlichen Generalversammlung Josef Henneke zum Vorsitzenden gewählt. Viele Jahre diente er in dieser Position dem MGV; Josef Beitzel begleitete ihn als Schriftführer. Sänger Henneke konnte noch nicht wissen, daß er bis zum 97. Lebensjahr seinem Verein aktiv und inaktiv treu blieb. Ausflüge mit dem Rheindampfer, Wanderungen und Sangesauftritte, bzw. Konzerte standen an. Kassierer Josef Bauer hatte nun keine Schwierigkeiten mehr mit den Finanzen, da auf das neue Geld Verlaß war. Neuer Dirigent Neuer Dirigent wurde Lehrer Mies. Unter seinem Führungsstab konnte eine Reihe von neuen Liedern eingeübt werden und bei Auftritten erfolgreich zum Vortrag kommen. Er belebte die Eintracht mit neuen "Taten". So führte er mit seinen Sängern und den dazu "geliehenen" Sängerinnen sowie mit Unterstützung des Solosängers Anschütz ein Weihnachts-Oratorium mit großem Erfolg auf. Im folgenden Jahr (1926) nahm man an einem Wertungssingen teil. Einladungen vom Ahrsängerbund blieben nicht aus. Durch die Begeisterungsfähigkeit des Dirigenten Mies kam Vertrauen und Selbstbewußsein in die Reihen der Aktiven. Das Maiansingen, wie es heute noch unter der alten Lande im Burghof üblich ist, konnte auf der Vortreppe der Kirche begonnen werden. Natürlich fanden sich viele begeisterte Zuhörer ein, so daß man beschloß, dies auch in Zukunft zu tun. Die wirtschaftliche Lage in Deutschland hatte wieder Aufschwung genommen, so daß auch die kulturellen Vereine davon profitieren konnten. Vorsitzender Josef Henneke gab nach Jahren bester Führung seinen Posten an Anton Becker ab. Das 10jährige Stiftungsfest Ermutigt durch den Erfolg des Festes der Fahnenweihe schickte man sich an, das 10jährige Jubiläum des Vereins zu begehen. Eine Festschrift mit der Gesamtansicht des Ortes Bodendorf, das die Verantwortlichen schon damals als "Heil-, Kur- und Badeort" bezeichneten, wurde recht geschmackvoll herausgegeben. Die Frage des Festplatzes war bald gelost; die Firma Sauer "Bodendorfer Thermalsprudel" stellte ihr Anwesen am Wasserwerk für 2000 Gäste zur Verfügung. Als die auswärtigen Vereine am Nachmittag ihre Lieder vortrugen, sandte die Sonne in Fülle ihre Strahlen auf die herbeieilenden Festgäste. Schwarz-rot-goldene Fahnen umringten den großen Festbereich. Landrat Dr. Meyers, der Vorsitzende des Rhein-Ahr-Sängerbundes, Herr Plachner, der Bürgermeister Froitzheim von Remagen und andere Prominente bekundeten ihre Überzeugung, daß "das deutsche Lied schönster und tiefster Ausdruck deutschen Gemütes" sei. Zum neuen Vorstand wurden noch im selben Jahr folgende Personen gewählt: Anton Becker, Adolf Clever, Josef Beitzel, Otto Simons, Hubert Steinmetzler und Josef Büchel. Schon ein starker, prächtiger Baum Höhen und Tiefen konnten in den vergangenen 10 Jahren überwunden werden ohne nennenswerten Schaden. Selbstbewußtsein mit nie erlahmendem Eifer wurde zur Trutzburg im MGV Eintracht. Dirigent Mies führte beschwingt den Verein zu größeren "Taten". Immer mehr Lieder konnten angeschafft bzw. durch Stiftungen angenommen werden. Inzwischen war das Jahr 1930 angebrochen. Ein dringend benötigter Notenschrank wurde von Joh. Bauer geschreinert. Der jeweilige Jahresbeitrag konnte auf RM 6,- gesenkt werden. Im Jahre 1931 war auch der Fahnenschrank fertiggestellt. Theateraufführungen hatten im Verein ebenfalls noch ihren Platz. "Archivar" Lorenz Pütz versah sein Amt mit Eifer. Ihm folgte ein Jahr spater Wilhelm Ginzier, der ja auch den Posten als -Spielleiter bei Theateraufführungen innehatte. Leider mußte Dirigent Mies aus Alters- und Krankheitsgründen zurücktreten. Führte er doch 7 Jahre lang den Chor mit beachtlichem Erfolg. Natürlich blieb er dem Verein weiter als Ehrenmitglied erhedten. Der neue Chorleiter kam aus Brohl und hieß Rudolf Franzen. Jung und dynamisch packte er seine Aufgabe an. Aber der politische Zeitgeist wollte es anders. Immer mehr aktive und inaktive Mitglieder wurden zur Rüstungsindustrie oder zur Wehrmacht herangezogen. Eine normale Fortsetzung der Chorproben gestaltete sich immer schwieriger. Im Jahr 1938 war es so weit. Es kam, was kommen mußte: Ende der Aktivitäten im MGV. Die "Apokalypse" im tausendjährigen Reich näherte sich zusehends. Ein Jahr später war im Protokollbuch in großen Lettern zu lesen: KRIEG Die Zeit von 1953 bis 1969 Die Wiedergründung Die ersten Nachkriegsjahre galten selbstverständlich dem Wiederaufbau in der Heimat. Nicht alle kehrten von der Front zurück. Einer machte sich im Jahre 1953 auf und besuchte die Ehemaligen sowie junge interes sierte Leute, um sie für die Wiedergründung der Eintracht zu werben. Es war Gottfried Büchel. Sein Einsatz war sehr erfolgreich. Konnte sich doch der Verein mit über 40 Aktiven und 45 Inaktiven prächtig konstituieren. Ihm zur Seite standen dabei u.a. folgende Männer: Beitzel Peter, Clever Adolf, Becker Anton, Seifer Peter, Becker Josef, Clever Heinrich, Clever Franz, Balas Johann, Welsch Johann, Manhillen Wilhelm, Kramprich Albert und Drezel Michael. Etwas später kamen hinzu: Seifer Reinhold, Bauer Josef, Ameln Dieter, Menzen Johannes, Kramprich Alired, Nelles Heinrich, Beitzel Alois, und Heinrich und Richard Schmitt (Vater und Sohn). Auch viele andere, die hier nicht genannt sind, trugen zum neuen Vereinsleben bei. Die kulturelle Entfaltung Nach einem Chorleiter brauchte man nicht lange zu suchen, denn R. Franzen war wieder da. Der Bezug des Menschen zum Leben und zur Natur gestaltete sich neu. Das Maiansingen wurde wieder eingeführt und die unterschiedlichen Jahreszeiten besungen. Dieter Ameln entwickelte sich als ein hervorragender Baritonsänger im Solosingen. Als Tenor-Solist gesellte sich noch Norbert Manthey hinzu, während Peter Welsch gelegentlich als Vize-Dirigent in Erscheinung trat. Unter diesem blätterreichen grünen Dach der musischen Baumkrone nahm der Männergesangverein hervorragende Gestalt an. "Mitten in dem Leben .. 1956 fand aus nicht näher bezeichneten Gründen ein Wechsel in der Chorleitung statt. In einer Sonderversammlung entschied sich der MGV mit großer Mehrheit für einen neuen Dirigenten, der sein Zuhause in Oberbreisig hatte; es war P. Seul, ein dynamischer Musiker. Unter seiner Führung erstarkte die Eintracht, die selbstbewußt und sicher auftrat. 1959 kam plötzlich und unerwartet die Nachricht vom Tode des tüchtigen Chorleiters P. Seul. Das traf den Chor sehr hart. 1962 erhielt der Chor die Nachricht vom Tod des 55jährigen Mathias Kramprich aus Bodendorf, der bekanntlich schon als Jugendlicher den hiesigen Männergesangverein anfangs der 20er Jahre führte. Und später sprang er immer ein, wenn man einen Dirigenten benötigte. Mit der Führung des Kirchenchores und als Orgelspieler war er voll und ganz beschäftigt. Auch in Zukunft mußten die Sänger das Trauerlied "Mitten in dem Leben sind wir vom Tod umgeben" am Grabe so mancher Chor- und Vereinsträger singen. Nachfolger von P. Seul wurde Peter Bares aus Sinzig. Aber, wie es heißt, wegen gegensätzlicher Auffassung über das Liedgut hatte man sich nach 2 Jahren voneinander getrennt. Pech hatte daraufhin die Eintracht mit dem neuen Dirigenten K. Bertram aus Dernau, der die Sänger musikalisch nicht befriedigen konnte. Mit neuem Schwung! Wieder ging man auf die Suche und fand in Oberwinter den richtigen Mann: Gerd Arenz. Nach kurzer Zeit schon waren die Sänger von ihm begeistert. Mit neuem Schwung konnte er die Herzen aller bewegen. So kam es, daß einige Standardsänger spontein Liednoten stifteten wie "La montanara" (Hörst Du das Lied der Berge), "Gnädig und den 12 Räubern” und einige mehr. 1964 wurde zum erstenmal ein Laetarekonzert durchgeführt. Der "Dreiklang” zwischen Vorsitzendem Peter Beitzel, dem Chorleiter Arenz und den Sängern war perfekt. Selbstverständlich war der Verein bereit, so manchen jungen Sängern zu ihrer Grünen Hochzeit ein geeignetes Ständchen zu bringen, wie z.B. "Oh du schöner Rosengarten”. Die Zahl der Aktiven schwankte damals um die 30 herum. Die Schubertmesse wurde in Angriff genommen und in Oberwinter aufgeführt. Aus Anlaß der 175. Wiederkehr des Geburtstages von Friedrich Silcher sang der MGV im Kurpark dessen beliebte Lieder als Sonntagsüberraschung- Durch das Mitwirken des tüchtigen Chorleiters erhielt der Verein immer größeren Auftrieb. Da die Solisten an allen Konzerten teilnahmen, bekam der jeweilige Auftritt des MGV den passenden Namen "Chor- und Solistenkonzert". Baritonsänger D. Ameln wurde von seiner Mutter, Frau Hildegard Ameln einfühlsam am Klavier begleitet. Als Sopranistin wirkte Frau Martha Faßbender mit. Eine Demonstration für das deutsche Lied Schriftführer F. Wilden berichtete im Jahr 1967 von einem großen Kreischorfest in Ahrweiler. 800 Sängerinnen und Sänger nahmen daran teil, alle vom "Rhein-Ahr-Sängerkreis". Es war fürwahr eine gewaltige Demonstration fürs deutsche Lied. Interessant ist es zu erfahren, daß Chorleiter Arenz mit 4 Chören gleichzeitig seinen von ihm selbst vertonten und getexteten Sängerspruch erfolgreich uraufgeführt hat. Hier der Text: "Wo herrlicher Wein lohnt des Winzers Fleiß, ist unsere Heimat Rhein-Ahr-Sängerkreis"! Die lokale Presse berichtete in breiten Spalten begeistert von diesem "jungen talentierten Chorleiter aus Oberwinter". Im Jahr 1968 nahm man die Kurkonzerte in besonderen Augenschein, so berichtete Schriftführer J. Menzen darüber. Im selben Jahr führten die Sänger das Konzert mit dem Titel "Osteuropäische Volkslieder" auf, das wieder mit großem Applaus bedacht wurde. Wie aus der Schriftführung zu entnehmen ist, stieg die Anzahl der Mitglieder insgesamt auf über 100, darunter 35 Aktive. Das Goldene Vereinsjubiläum Das Jahr 1969 stand ganz im Zeichen des 50sten Geburtstags der Eintracht. Es war Bürgermeister Holstein, der die Schirmherrschaft für die 2 Tage im Juni übernommen hatte. Am Festkommers nahmen teil: der MGV Eintracht Bodendorf, die vorgenannten Solisten mit Othmar Nau in Klavierbegleitung, der Kirchenchor "Cäcilia" Bodendorf sowie das Bodendorfer Streichensemble. Zahlreiche auswärtige Vereine ließen es sich nicht nehmen, ihre jeweils gesangliche Gratulation am Sonntag darzubringen. Eine Vereinschronik und eine ausführliche Ortsgeschichte in der Jubiläumsbroschüre begleiteten das Fest in sinnvoller Weise. Tage später konnte man in der Presse folgendes lesen: " so wird dieses stolze Fest des MGV Eintracht Bodendorf zugleich zu einem bedeutenden Tag in der Ortsgeschichte festgehalten!" Die Zeit von 1970 bis heute Im Schatten des Lindenbaumes "Im Burghof wohl geborgen, da steht ein Lindenbaum", so könnte man parodieren. Denn dort trafen sich die Sänger bisher in jedem Jahr, um den Mai anzusingen. Ob da wohl die alte Linde eine geheime Kraft besitzt, Sänger und Volk zu inspirieren? Die Antwort ist JA; denn bis auf den heutigen Tag hat der MGV Eintracht seine Treue zum Maiansingen bewahrt. Nach 7jähriger Verantwortung in der tadellosen Vereinsführung zog sich P. Beitzel zurück, um die Führung H. Manhillen zu überlassen. R. Seifer blieb 2, Vorsitzender, neu im Vorstand waren P. Moseil (Kassierer) und W. Olzem (Notenwart). Auch J. Menzen und F. Wilden nahmen die Wiederwahl an. Ende des Jahres 1970 fand ein großes Wunschkonzert statt. Durfte doch die Bevölkerung diesmal mitbestimmen, welche Lieder sie hören wollten. Das war ganz neu. Der Erfolg ließ nicht auf sich warten. 150 Wunscheingänge flatterten herein. Wie schlugen da die Herzen höher, als man ihre Lieder auswählte: "Von den 12 Räubern", "Nachtgesang im Walde", "Einsames Glöckchen", "Stenkja Rasin", "Im Dorf da geht die Glocke schon", "Pferde zu vieren traben", "Vor meinem Vaterhaus", "Komm in die (Gondel" und andere mehr. Mit "standing ovations" wurden Chorleiter und Sänger von den Gästen gefeiert. Ein andermal erhielten die Sänger aus Bodendorf stürmischen Beifall für ihre Darbietungen "Gesänge aus südlichen Gestaden". Lieder aus Italien und Spanien waren dabei vorherrschend: "La montanara", ”0 sole mio", "La morettina", "Santa Lucia", "Chianti-Iied", "Granada" etc. Zu anderer Zeit (im Jahr 1971) dirigierte ersatzweise P. Welsch beim Namenstagsfest auf Einladung des unvergeßlichen Sangesbruders Lorenz Pütz den MGV. Zum Volkstrauertag auf dem EhrenlHedhof wurde zusammen mit anderen Sinziger Chören gesungen. Aktivitäten in Hülle und Fülle ! Eine Fülle von Veranstaltungen, die hier bei weitem nicht alle aufgezählt werden können, begleiteten unsere Sänger mit entsprechenden Chorliedern Singen im Remagener Krankenhaus, Passionskonzert in der Pfarrkirche zusammen mit dem Bodendorfer Barockensemble, Ständchen zur Silberhochzeit von Mitgliedern. Willi Hoffmann, Vorsitzender des Sängerkreises Ahrweiler, konnte folgenden Sängern Ehrenurkunde und Nadel überreichen: Für 5(}jähriges aktives Singen P. Beitzel, für 40 Jahre W. Schuld, und für 25 Jahre H. Strohe. 1975 starb der Ehrenvorsitzende P. Beitzel. Der Chor sang in der Kirche das "Requiem” und "Mitten in dem Leben" von Lißmann. Bedauernswerte Unstimmigkeiten mit G. Arenz, die hier selbstverständlich nicht aufgezählt werden können, führten zu einem Wechsel des Dirigenten. Man schrieb das Jahr 1976. Verpflichtet wurde Herr Joachim Braun, wohnhaft in Bodendorf, 25 Jahre jung. Nach dem Rücktritt des 1. Vorsitzenden H. Manhillen erklärte sich dankenswerterweise Heinz Kranz zur Übernahme bereit. Nach nur kurzer Tätigkeit trat J. Braun als Dirigent zurück. Herr Johann Meyer aus Sinzig übernahm die vorläufige Dirigentschaft. Nur 2 Jahre konnte er die Eintracht führen, bis sich eine neue Chorleitung fand. Ein Profi kam Der neue Dirigent hieß Helmut Wershofen und kam aus Bad Godesberg, Er führte in den Proben etwas Neues ein: Kleiner Unterricht über Noten und Harmonie. Das kam den Sängern natürlich zugute. Zu dieser Zeit wurde der Vereinswirt Peter Cholin zu Grabe getragen. Die Sänger begleiteten den Verstorbenen zum Friedhof und ehrten ihn mit einigen Trauerliedem. In guter Erinnerung bleibt das kleine 60jährige Vereinsjubiläum im Monat Mai 1979 in der Schützenhalle. Mit einem Willkommenslied begrüßte der MGV Eintracht die Gastvereine und sang den Mozartchor: "Brüder, reicht die Hand zum Bunde"! Im September beteiligten sich die Sänger an der Kirmes durch Aufstellung einer Wurstbude unter Leitung von P. Mosell, der auch zukünftig für eine reichhaltige Speisekarte an verschiedenen Festen sorgte. So war es möglich, das neue Klavier zu bezahlen. Bei der Bundesgartenschau in Bonn trat die Eintracht ganz selbstbewußt unter sicherer Führung von H. Wershofen und mit herrlichen Solovorträgen von D. Ameln auf. Riesiger Beifall im vollbesetzten großen Zelt blieb nicht aus. Wieder waren Neuzugänge zu vermelden: B. Knorr und E. Manhillen. W. Schuld wurde mit der goldenen Ehrennadel bedacht, während A. Kramprich, P. Welsch und H. Manhillen, R. Schmitt und L. Becker ihre silberne Ehrennadel erhielten: Ein unvergeßliches Konzert Einen ganz großen Erfolg verzeichnete das im Monat Mai 1980 veranstaltete Frühlingskonzert im Saale Cholin. Chorwerke wie "Ein kleiner Blumenstrauß", "La montansura", "Trisulara" oder "Mala Moja" femden Riesenbeifall. Dasselbe galt auch für die ausgezeichneten Darbietungen unseres Solisten. Noch gut motiviert sangen die Zuhörer am Ende unter vorsichtiger Leitung des Dirigenten manche Mailieder mit. Trug doch das neue Klavier mit seinem erstaunlich guten Klang zum Gelingen dieses Konzertes bei. Im gleichen Jahr planten die Sänger etwas Besonderes. Einige kamen auf die ausgezeichnete Idee, jährlich im Burghof ein kulturelles und einbringliches Fest zu veranstalten. So konnte im August 1980 das erste "Burgfest” mit Beteiligung der Ortsbevölkerung vielversprechend abgehalten werden, das bis heute noch alle 2 Jahre im Sommer stattfindet (siehe Sonderbericht in dieser Broschüre). Rückkehr von Gerd Arenz Wegen Überforderung mit anderen Vereinen fühlte sich H. Wershofen genötigt, die Leitung des MGV Eintracht Bad Bodendorf abzugeben. Der Verein bedauerte dies sehr, hatte aber Glück, daß der frühere Dirgent G. Arenz bereit war, die Chorleitung wieder zu übernehmen. Schon im Herbst 1983 konnte er das gut angekommene Konzert "Mit Horrido und Hörnerklang" unter Beteiligung eines Waldhornquartetts aus Bonn und unserem Solisten D. Ameln aufführen. Etwas später folgten die Sänger einer Einladung zum Singen in der Bonner Kirche St. Remigius durch den dortigen Organisten Heinz-Peter Schmickler. Zwei Ereignisse mögen hier noch erwähnt werden: einmal die im Februar 1984 erfolgte amtliche Eintragung des Vereins beim Sinziger Notar wie folgt: "MGV Eintracht Bad Bodendorf 1919 e.V."; zum zweiten der plötzliche, tragische Tod des liebgewonnenen Dirigenten G. Arenz. Auf dem Friedhof in Oberwinter nahm der MGV an den Trauerfeierlichkeiten unter Leitung von H.P. Schmickler teil. Maestoso" in der Führung Nicht lEinge blieb die Chorleitung vakant. Ein verhältnismäßig junger und dynamischer Musikliebhaber aus Bad Münstereifel übernahm den Dirigentenstab: Dr. Wolfgang Neubauer, Professor der Pädagogik an der Bonner Universität! Sein Hobby war Musik und Gesang. Daß er nicht "Oberlehrer" sein wollte, bewies seine echte Kameradschaft mit den Sängern. "Wir wollen immer Freunde sein" war sein Lieblingslied. Bereits im Dezember desselben Jahres gelang unter seiner Führung ein anspruchsvolles Adventskonzert in der Kirche von seinem talentierten Sohn Stefan an der Orgel begleitet. Ein dickes Lob war dann in der Presse zu lesen: "Endlich einmal ein Laienchor, der im Forte nicht brüllt und im Rano noch tragfähig ist!" Eine ergötzliche Einlage Im August 1986 folgten die Sänger einer Einladung zum Wohnort des Chorleiters, wohin ausnahmsweise die "Chorprobe" fürs geplante Schubertkonzert verlegt wurde. Bei reichlich gedecktem Tisch und köstlichem Trank stieg die fröhliche Stimmung so sehr, daß Schuberts muntere "Forellen bzw. Fröschlein" gegen Abend eine "Neuinszenierung" durch einige wackere Sänger im anliegenden Swimmingpool erfuhren. Und am Zierteich erschreckt dabei ein Sänger so sehr, daß er der Länge nach ins kühle Naß purzelte. Aber es war ja noch Frau Neubauer da, die ihn flott wieder "trockenlegen" konnte. Diese einmalig amüsante Einlage möge hiermit allen, die dabei waren, in Erinnerung bleiben! "Aus dem Herzen in die Herzen"! In den folgenden Jahren wurden viele gute Leistungen gezeigt. In 1987 trat der MGV bei einem Konzert an 2 Tagen mit dem Titel "Vier Jahreszeiten" erfolgreich auf. Urteil der Presse: "Der Chor sang sich dabei . . . aus dem Herzen in die Herzen der Zuhörer. Der Chorleiter verstand es gut, die jeweils bevorstehenden Lieder in gehobener literarischer Form den aufmerksamen Gästen näher zu bringen". Ähnlich geschah dies auch bei so vielen anderen Auftritten, insbesondere bei Geburtstagsständchen von Vereinsmitgliedern, wie zum 80. Geburtstag von L. Pütz, der im Verein durch seine humorvollen Einlagen ("Schwamm drüber" etc.) unvergessen bleibt, und zur Ehrung der 60jährigen Mitgliedschaft von W. Manhillen. H. Strohe wurde für 40jährige und F. Wilden für 25jährige Mitgliedschaft geehrt. Der Schriftführerwechsel zwischen H. Schulze und K. Riemer verlief reibungslos. Ende 1990 kündigte Chorleiter Dr. Neubauer seinen Vertrag mit dem MGV Eintracht mit der Begründung, daß er in seinem Wohnort noch einen anderen Chor zu leiten hätte und beruflich überfordert sei. Er bedauerte sehr, diesen Schritt tun zu müssen, da er gerne in Bad Bodendorf gewesen sei. 31 000 km hätte er im ganzen nach Bodendorf zurückgelegt. Die Vereinsführung drückte ihr großes Bedauern aus und überreichte ihm ein von B. Knorr gestaltetes Bild zum Abschied. Der neue Chorleiter Zum 1. Januar 1991 wurde Kantor Grerd Pitzen aus Sinzig zum neuen Dirigenten verpflichtet. Nun hieß es für die Sänger» sich wiederum neu anzupassen, was ihnen ja mittlerweile nicht mehr so schwer fiel. Waren es doch über ein Dutzend Chorleiter, die in den vergangenen 75 Jahren den Chor führten! Im Januar 1992 gab es einen Wechsel im Vorsitz; Norbert Rauen übernahm diesen, während L. Becker sein Stellvertreter wurde. R- Seifer blieb der "ewige” vertrauenswürdige Kassierer und U. Schallenberg übernahm die Schriftführung. Diese Vorstandsmitglieder versehen noch heute ihre verantwortungsvolle Arbeit. Auch die Notenwarte W. Olzem und N. Büchel behielten ihre "Dauerstellung" als diesbezüglich "gestandene Männer". Zum 80jährigen Geburtstag des langjährigen Mitglieds Wilhelm Manhillen hatte man ein passendes Ständchen bereit. Im Frühjahr 1994 wurde unter großer Anteilnahme der vorgenannte Sänger zu Grabe getragen. Nach dem Requiem in der Kirche, wobei der MGV Eintracht durch Vortrag einiger Trauerlieder seiner tief und aufrichtig gedachte, zog sich ein langer TVauerzug zum Friedhof hin. Die Männer des Gesangs hatten einen guten Kameraden, der über 60 Jahre lang mit ihnen gesungen hatte, verloren. Eine "Italienreise" Das Konzert unter diesem Namen füllte im April d.J. den Saal Cholin voll bis auf den letzten Platz. Dirigent Pitzen hatte die Aufführung gut vorbereitet. Außer den aktiven Sängern nahmen daran teil; D. Ameln als Bariton-Solist, das bekannte Zupforchester Heimersheim und der Chorleiter am Klavier. Alles war nach dem Geschmack der Zuhörer; die Mandolinen-Einlagen zwischen den Gesängen, die Auswahl der herzerfrischenden Lieder des Südens und die passenden gut vorgetragenen Solo-Lieder, die in das sonnige Italien einluden. Ein großartiger Erfolg für alle! Ein großes Jubiläum 75 Jahre ist der Männergesangverein Eintracht Bad Bodendorf 1919 e.V. nun alt. Welch ein kulturgeschichtlicher Zeitraum liegt darin! Unzählige Höhen und Tiefen sowie ein großer Krieg und auch Jahre des Friedens spiegeln sich wieder* Und der MGV Eintracht steht immer noch aufrecht und erfreut sich seiner Beliebtheit. Im 1. Protokollbuch ist ein "Schwur" eingezeichnet und heißt: MIT GOTT! Mögen diese Worte auch in Zukunft, ja bis zum 100jährigen Jubiläum und darüber hinaus noch gelten! Harmonie hält uns zusammen Harmonie hält uns vereint Harmonie in Lied und Leben, Harmonie hält uns vereint Josef Alef Gesangssolist Dieter Ameln - Ein Leben mit Musik. Es gibt sicher nur wenige Menschen, die das musikalische Leben unserer engeren Heimat über Jahrzehnte so intensiv mitgeprägt haben, wie Dieter Ameln. Seine angenehme Baritonstimme ist nach wie vor gesucht und begehrt bei Veranstaltern von Rhein und Ahr. Ein Blick in den Terminkalender des Künstlers macht dies deutlich. Erst kürzlich, beim Jubiläumskonzert "Italienreise” des MGV "Eintracht" im April konnte der inzwischen Endfünfziger wieder eindrucksvoll demonstrieren, daß die Brillanz seiner Stimme keineswegs nachgelassen hat. Ein Blick in sein Elternhaus offenbart, daß ihm die Musik quasi in die Wiege gelegt war. Der Vater

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Heimatmuseum und -Archiv Bad Bodendorf

Objekt aus: Heimatmuseum und -Archiv Bad Bodendorf

1990 richtete der Heimat- und Bürgerverein Bad Bodendorf das Heimatmuseum und -Archiv in einem ehemaligen Tante-Emma-Laden in der Hauptstraße 56 ein....

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