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Postkarte Gasthaus zum alten Kleeblatt

Historisches Museum Hannover Grafik [VM 063224]
Postkarte Gasthaus zum alten Kleeblatt (Historisches Museum Hannover CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Historisches Museum Hannover / Ulrich Pucknat (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Die Postkarte zeigt das Gasthaus zum alten Kleeblatt in der Knochenhauerstr. 7.. Das Gebäude gehörte zu den ältesten erhaltenen Bürgerhäusern in der hannoverschen Altstadt. Bauherr war 1594 der Magister Henrich Garber, Pastor an der Marktkirche. Zum Zeitpunkt als das Foto für die Postkarte gemacht wurde, war das Haus schon längere Zeit im Erdgeschoss umgebaut zur Gaststätte. Das Haus diente zugleich als Wohnung der jeweiligen Gastwirtsfamilie.
Wenn man die Geschichte des Hauses seit 1890 verfolgt zeigt sich, dass es lange Jahre dem Gastwirt Bock gehörte, der das Ausflugslokal Pferdeturm betrieb. Das „alte Kleeblatt“ hatte er verpachtet. Erst 1898 waren nach Verkauf Hauseigentümer und Gastwirt wieder eine Person, aber schon nach wenigen Jahren änderte sich dies wieder. 1905 erwarb Bock das Gebäude erneut, wohl Ende 1906 übernahm der Schlachtermeister Louis Deiterding das Gasthaus.
Sein Beruf schlug sich nicht nur im Speisenangebot nieder. Die Werbung an und um die Fenster („Guter Mittag- und Abendtisch; Eisbein-Haus“) spricht Bände. Deiterding betrieb nebenbei eine Hausschlachterei. Und das Lokal war dem Handwerk sehr verbunden, das zeigt nicht nur die Bildbeschriftung der Karte. Die Aushangschilder über den Fenstern des Erdgeschosses signalisieren, dass hier der „Herbergsnachweis der Fleischer Hannover-Linden“ war, also eine Anlaufstelle für wandernde Gesellen. Auch die Müller hatten hier ihren „Verkehr“ und den Arbeitsnachweis ihrer Innung.
Man geht sicher nicht fehl in der Annahme, dass es sich bei dem Mann im weißen Jackett, der in der Tür steht, um Louis Deiterding handelt. Er führte die Gaststätte bis mindestens 1917. Dann übernahm ein Pächter die Kneipe, aber Deiterding betrieb noch eine Weile eine Schlachterei im Haus und blieb auch dort wohnen.
Zehn Jahre später hatte sich das Bild gewandelt. Es gab zwar noch das Lokal, aber nun wohnten immer mehr ärmere Menschen in dem Haus. 1937 nennt das Adressbuch 5 Arbeiter, eine Arbeiterin und eine Witwe. Das ist typisch für den Abstieg der Altstadt als Wohn- und Geschäftsquartier. Bereits 1935 war das Haus an die Städtische Lagerbierbrauerei verkauft worden, die vermutlich in immer noch schwierigen wirtschaftlichen Zeiten den Standort der Gaststätte sichern wollte. Am Ende fielen Haus und Kneipe dem Bombenkrieg zum Opfer.

Material/Technik

Karton / Lichtdruck

Maße

Höhe: 14,1 cm, Breite: 9,1 cm

Historisches Museum Hannover

Objekt aus: Historisches Museum Hannover

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