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Ofenplatte mit Darstellung der Hochzeit in Kana

Staatliche Schlösser und Gärten Hessen [4.3.332]
Ofenplatte mit Darstellung der Hochzeit in Kana (Staatliche Schlösser und Gärten Hessen CC BY-SA)
Herkunft/Rechte: Staatliche Schlösser und Gärten Hessen / David Hall (CC BY-SA)
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Beschreibung

Die gegossene Ofenplatte zeigt im Hochrelief die neutestamentliche Wundererzählung bei der Hochzeit zu Kana aus dem zweiten Kapitel des Johannesevangeliums (Joh 2,1-13), auf das in einer längsrechteckigen Kartusche unterhalb der beiden dargestellten Szenen in Kapitallettern verwiesen wird. In einer antikisierenden Arkadenarchitektur mit gedrehten Säulen umsäumt von vegetabilem Rankenwerk und unter baldachinartig drapierten Stoffbahnen, sind zwei Szenen aus der Geschichte festgehalten. Links sitzen fünf Personen an einer gedeckten Tafel. Die Person mittig am Kopfende ist größer dargestellt und bekrönt. Unterhalb des Tisches zu Füßen der Tafelnden sind fünf große Amphoren oder Vorratsbehältnisse dargestellt, als Hinweis auf die steinernen Wasserkrüge von je 100 Litern Fassungsvermögen, wie sie im Johannes erwähnt sind und den Reinigungsriten entsprechen. Der Hochzeitsgesellschaft geht der Wein zu früh aus. Die Mutter Jesus, die zusammen mit seinen Jüngern ebenfalls zur Hochzeitsfeier angereist ist, bittet Jesus um Abhilfe. Er weist darauf hin die Hausdiener an, die Vorratsbehältnisse mit Wasser zu füllen und anschließend dem Hausherrn zu bringen, der daraus kosten soll. Dieser kostete sodann überrascht von dem Wasser "das zu Wein geworden war". Jesus lässt den Bräutigam rufen und sagt ihm: "Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt aufbewahrt" (10). Dieser Moment dürfte in der zweiten Szene im rechten Arkadenbogen dargestellt sein. Jesus steht mittig neben zwei Personen (dem Brautpaar?), mit einem strahlenförmigen Nimbus ausgezeichnet und die rechte Hand zum Segensgestus erhoben, denn "So tat Jesus sein erstes Zeichen [...] und offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn" (11).

Nicht nur zahlreiche Erbteilungen sorgten in Hessen für Auseinandersetzungen zwischen den einzelnen Linien. Auch religiöse Konflikte bestimmten Hessens Geschichte im 17. Jahrhundert. Im Gegensatz zum bedeutenden Hessen-Kassel wechselten die Landgrafen in Hessen-Homburg erst 1670 zum reformierten Bekenntnis, wovon sich Friedrich II. vor allem einen machtpolitischen Vorteil versprach. Diesem neuen Glauben widersprach eine bildliche Darstellung biblischer Motive. So erscheint es nicht als ein Zufall, dass diese Öfen durch die umfangreichen Um- und Neubaumaßnahmen Friedrichs nicht mehr sichtbar waren und bis 1899 eingemauert genau an der Stelle, der durch Friedrich errichteten, reformierten Kapelle, in Vergessenheit gerieten.

Beschriftung/Aufschrift

In Kartusche: "I.N.W."

Material/Technik

Gusseisen, Hochrelief.

Maße

Länge
71,0 cm
Breite
53,0 cm

Literatur

  • Stefanie Funck (Hrsg.) (2015): Bibel in Eisen: Biblische Motive auf Ofenplatten des 16. Jahrhunderts. , S.
  • Yannick Philipp Schwarz & Kirsten Worms (Hrsg.) (2022): Von Friedrich bis Ferdinand (Auflage 1). , S. 24
Staatliche Schlösser und Gärten Hessen

Objekt aus: Staatliche Schlösser und Gärten Hessen

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