Die unter dem Kennwort "Korbbogen" kreierte Architektenzeichnung ist eine handkolorierte Federzeichnung und wurde 1892 anlässlich des Architektenwettbewerbs für den Umbau des Dresdener Hauptbahnhofes von Otto Warth (1845–1918) aus Stuttgart eingereicht. Sein Entwurf mit dem Kennwort „Korbbogen“ wurde zwar nicht ausgewählt, aber von der Königlich Sächsischen Eisenbahnverwaltung angekauft. Außer Warth beteiligten sich weitere 22 Architekten mit ihren Entwürfen, die Kennworte wie „Helios“ oder „Verkehr“ trugen.
Die 38 Blatt umfassende Zeichnungsmappe gelangte später in den Bestand des Sächsischen Eisenbahnmuseums und wurde mit dem Exlibris „Eigentum des Eisenbahnmuseums in Dresden“ gekennzeichnet.
Heute gehört sie zum Grundstock der Zeichnungssammlung des Verkehrsmuseums Dresden.
Mitte der 1990er Jahre sorgten die nun schon über 100 Jahre alten Papiere für Aufsehen. Ein bekanntes deutsches Architektenteam wählte einige der Entwurfszeichnungen für die „Architekturbiennale" 1996 in Venedig aus. Die Ausstellung „Renaissance der Bahnhöfe“ präsentierte dort die Blätter einem internationalen Publikum. Aufgrund des Erfolges waren die Zeichnungen zwei weitere Jahre unterwegs und in Berlin, Hamburg und Stuttgart zu sehen.