Umzugswagen des WF im Jahr 1974, vermutlich beim Festumzug zur Eröffnung der Festwochen "13. Köpenicker Sommer" im Juni 1974 in Berlin-Köpenick.
Den Karl-Marx-Orden, auf den stolz am Wagen hingewiesen wird, hatte das Werk erst am 12. Februar 1974 verliehen bekommen. Die Devise "Gegenplan" war eine Art Selbstverpflichtung des Werks, 13500 Bildröhren und 8000 Dioden über den vorgeschriebenen Plan hinaus zu produzieren. Interessanterweise findet sich in der Betriebszeitung WF-Sender keinerlei Information über Brigitte Vollus, die auf dem Wagen recht prominent vorgestellt wird. Lediglich ihr Mann Helmut Vollus, auch Dipl. Ing., FDJ-ler und ausgezeichnet auf der MMM ("Messe der Meister von Morgen"), wird im WF-Sender erwähnt. Regina Charaschin, Montiererin im Werkteil Sonderfertigung in Pankow war zum 8. März 1974 als Aktivistin ausgezeichnet worden. Foto © Kurt Schwarz, 1974.
Das Werk für Fernsehelektronik (WF) in Berlin Oberschöneweide war der größte „Volkseigene Betrieb“ (VEB) Ost-Berlins und führende Standort für Fernseh- und Elektrotechnik aller Art in der DDR. Dazu zählten unter anderem Elektronenröhren, Messgeräte, Optoelektronik, Halbleitertechnik und nicht zuletzt Bildröhren, die in der DDR ausschließlich hier produziert wurden. Das Werk existierte von 1945 bis 1993, bevor es von Samsung übernommen und dann 2005 endgültig geschlossen wurde.
Kurt Schwarz fotografierte in den 1970er und 1980er Jahren wiederholt freiberuflich für das WF, sowohl für die Betriebszeitung "WF Sender" als auch für verschiedene Marketing- und Dokumentationszwecke.
