Zur Ausrüstung der Mannschaften der hannoverschen Infanterieregimenter gehörte Ende des 18. Jahrhunderts neben Gewehr und Bajonett auch ein Säbel. Die Einführung des hier gezeigten Säbeltyps wurde Ende 1760 von König Georg III. genehmigt. Vorher trugen die Soldaten Infanteriedegen, deren Bestände durch jahrzehntelangen Gebrauch und Verluste im Siebenjährigen Krieg reduziert waren. Die Beschaffung des neuen Säbels war überdies kostengünstiger. Die Übereinstimmung von Akten und überlieferten Objekten wird bestätigt durch eine Bataillonsfahne des 10. Infanterieregimentes von 1790 (im 2. Weltkrieg zerstört). Sie zeigt eine Waffe dieses Typs.
Leicht gebogene Klinge mit beidseitiger Hohlkehle, Spitze am Rücken. Ätzung: auf der Außenseite bekröntes Monogramm „GR III“ (= König Georg III. von Großbritannien und Irland, in Personalunion Kurfürst von Hannover, 1760-1820), auf der Innenseite springendes Pferd und „Regiment“, der Regimentsname bzw. -nummer ist nicht mehr lesbar. Schlichtes Messinggefäß mit Griffbügel, rautenförmigem Parierstangenlappen außen und Daumenring innen, die gerade Parierstange endet als Eichel. Scheide aus schwarzem Leder, Mundblech mit Haken und Ortblech aus Messing.
[AF]