Taschenuhr in einem birnenförmigen, stark korrodierten Schutzgehäuse aus Metall mit einer runden Öffnung (ehemaliges Sichtfenster) auf der Vorderseite. Beide Hälften sind durch ein Scharnier am unteren Rand miteinander verbunden. Zusätzlich weist das Gehäuse am oberen Rand eine Öse zur Befestigung einer Uhrkette auf. Das Schutzgehäuse lässt sich nicht mehr öffnen, so ist von der Taschenuhr selbst nur das Zifferblatt mit arabischen Ziffern, Hilfsblatt für Sekunden ("Kleine Sekunde") auf Position 6 und der Stundenzeiger zu sehen. Das Uhrenglas ist nicht mehr vorhanden, auch fehlen Minuten- und Sekundenzeigern.
Die Uhrkapsel, eine sog. Bergmannskapsel, ist ein Schutzgehäuse zur Aufnahme einer Taschenuhr zum Schutz u.a. vor Staub, Verschmutzung, Beschädigung und Feuchtigkeit. Bergleute trugen oftmals ihre Taschenuhren auch bei der Arbeit, die besonderen Bedingungen unter Tage machten diesen Schutz der Taschenuhr erforderlich. Es gibt zwei gängige Formen der Uhrkapseln: Bei der runden Ausführung umschließt die Kapsel nicht die gesamte Uhr, der Pendant mit Bügel und Krone liegt durch die Aussparung im Randbereich frei. Dadurch kann die Uhr aufgezogen und die Zeiger gestellt werden, ohne sie aus dem Gehäuse zu entnehmen. Bei der länglichen (birnenförmigen) Ausführung umschließt die Kapsel die gesamte Uhr, zum Einstellen der Uhrzeit und Aufziehen der Uhr ist eine Entnahme der Uhr notwendig. Das Ablesen der Uhrzeit ist jedoch bei beiden Ausführungen im geschlossenen Zustand durch das Sichtfenster möglich.
Als wortwörtliche Zeitzeugen fungieren Taschenuhren insbesondere dann, wenn sie aus dem Kontext eines Grubenunglücks stammen. So können sie beispielsweise den Zeitpunkt einer Explosion bezeugen, da sie möglicherweise zu dieser Zeit stehengeblieben sind bzw. zerstört wurden.