Halbfigurenbildnis, Signiert "O. Propheter", Hochoval im Goldrahmen. Der Rahmen wurde verziert mit Stuckauflagen (Ornamenten und vier Medaillons in den Ecken, die Meerestiere zeigen (Fische, Delphine, einen Kraken und einen Seestern).
Porträt des Generalkonsuls, Ehrenbürgers der Stadt Mannheim und der Gemeinde Neuhofen. Nach ihm und seiner Schwester Anna sind das Mannheimer Naturschutzgebiet Reißinsel und das Reiss-Engelhorn-Museum benannt. Carl Reiß heiratete eine Tochter von Friedrich Engelhorn, dem Gründer der BASF, die aber bereits früh verstarb.
Reiß war an den Gründungen zahlreicher Unternehmen beteiligt. Zu den bekanntesten zählen die Rheinische Creditbank, die Pfälzische Hypothekenbank, die Mannheimer Versicherungs-Gesellschaft und die Mannheimer Gummi-, Guttapercha- und Asbest-Fabrik.
Er war Geheimer Kommerzienrat, zu seinem 70. Geburtstag wurde er zum Geheimen Rat ernannt. Reiß war kaiserlich-türkischer Generalkonsul, 1889–1891 Mitglied der Zweiten Kammer der Badischen Landstände, der Nationalliberalen Partei, 1896–1914 Stadtverordneter in Mannheim und 1903–1914 Mitglied der Ersten Kammer der Badischen Landstände. Die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg verlieh ihm die Ehrendoktorwürde, außerdem wurde ihm im Mai 1891 das Ritterkreuz 1. Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. 1901 wurde er durch einstimmigen Stadtratsbeschluss zum Ehrenbürger der Stadt Mannheim ernannt.
Otto Heinrich Propheter (* 29. Juni 1875 in Mannheim; † 1. Dezember 1927 in Karlsruhe) war ein badischer Hofmaler. Otto Propheter studierte Malerei von 1891 bis 1901 an der Großherzoglichen Badischen Kunstschule Karlsruhe bei Ferdinand Keller. Propheter malte zunächst Landschaften, später beschäftigte er sich mit der Porträtmalerei nach dem Vorbild von Franz Lenbach. Für den Badischen Hof porträtierte er Großherzog Friedrich, Großherzogin Luise, Prinzessin Viktoria, Erbgroßherzog Friedrich sowie Prinzessin Hilda von Nassau. Propheter porträtierte auch Vertreter der Großindustrie, u. a. Mitglieder der Familie Krupp.