Das im chinoisen Stil gebaute Moritzburger Fasanenschlösschen beherbergt neben den Strohtapeten auch Feder- sowie Stickereitapeten. Letzteres gab den Anschub für eine Sammlung exquisitester Näh- und Stickutensilien des 18. und 19. Jahrhunderts.
Um gestrickte Maschen vorm Abrutschen von der Stricknadel zu schützen, erfanden clevere Strickerinnen aus der Notwendigkeit heraus sogenannte Stricknadelhalter bzw. Behälter (aus dem engl. knitting needle guards).
Bei dieser Ausführung können die beiden Enden ineinandergesteckt und auch wieder geöffnet werden, um darin die Sticknadel zu platzieren. Zusätzlich kann dieser Halter durch eine feingliedrige Kette an eine Chatlaine (ein dekorativer Anhänger, der auf Höhe der Hüfte hing; ähnlich zu einem heutigen Schlüsselbund) einer Dame gehangen werden. Manche hatten sogar noch einen Haken, wo die Strickerinnen ihre Fadenknäule anhängen konnten.
Bei diesem silbernen Exemplar befindet sich oben eine Herzogs- oder Königskrone, während unten ein Monogramm von Friedrich August dem Gerechten von Sachsen eingraviert ist. Darunter sind fein punzierte Blätter als Dekor eingesetzt.