Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769) war einer der meistgelesenen Dichter der deutschen Aufklärung. Nach seinem Tod ließ der Verleger Johann Wendler in seinem Garten nach Entwürfen Adam Friedrich Oesers ein Denkmal auf den Verstorbenen errichten. Dieses bildete den Auftakt eines rasch aufblühenden Denkmalkultes, der sich im 19. Jahrhundert zu einer Denkmalflut auswuchs.
Die empfindsame Erinnerung an den Dichter durch Säulenstump, Urne und entsprechendes Personal fand derart Anklang, dass das Monument miniaturisiert in Porzellan nachbegildet und in druckgrafisch verbreitet wurde. Mit der Planung und Errichtung von plastischen und architektonischen Denkmalen einhergehend, hatte sich in Druckgrafik und Malerei der Bildtypus des Memorialbildes herausgebildet, dessen sich Chodowiecki hier bediente.