Dieses schlichte, robust gebaute Instrument ist ein typisches Beispiel für die in ganz Europa seit dem Mittelalter verbreitete Drehleier der Bauern und Spielleute. Der streichinstrumentenförmige Korpusumriss war besonders in Osteuropa verbreitet. Darüber hinaus weist die Drehleier einige Merkmale auf, welche eine russische Herkunft vermuten lassen: F-Löcher, hohe Zargen, Boden und Decke überstehend sowie eine dreisaitige Besaitung mit zwei Bordunsaiten und einer Melodiesaite, die diatonisch mit einer einfachen Tangententastatur abgegriffen wird.
Bei der Drehleier werden die Saiten mittels eines Rades, das mit einer Kurbel zum Rotieren gebracht wird und das gewissermaßen den Streichbogen ersetzt, zum Schwingen gebracht.