Im antiken Griechenland trugen die Theaterschauspieler Masken vor dem Gesicht. Nicht der individuelle mimische Ausdruck stand im Vordergrund, sondern die Darstellung eines eindeutig zu erkennenden Typus. Während die Masken der klassischen Tragödie und der Alten Komödie übersteigert und Schrecken erregend gestaltet sind, zeigen die der Neuen Komödie erheiternde und lächerliche Züge.
Die Neue Komödie, die sich seit der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr. entwickelte, ist inhaltlich vom Alltagsleben der Griechen geprägt. Das Personenrepertoire ist auf wenige, wiederkehrende Typen beschränkt, wie Arzt, Händler, Hetäre und Diener. Zu dieser Gruppe zählt auch die Maske des jugendlichen Sklaven. Ungewiss bleibt, ob sie tatsächlich auf der Bühne getragen wurde. Es handelt sich wohl um eine frühhellenistische Nachbildung, die einem Toten mit ins Grab gelegt wurde oder als Schmuck im Theater beziehungsweise als Weihgabe in einem Heiligtum Verwendung fand.
Ankauf 1914.