Blick auf die Einsiedlerklause in der Eremitage von Arlesheim bei Basel von Wilhelm Friedrich Gmelin. Der deutsche Zeichner, Kupferstecher und Radierer begann als Sechszehnjähriger eine zehn Jahre dauernde Ausbildung als Kupferstecher bei Christian von Mechel in Basel. Während dieser Zeit entstand die vorliegende Ansicht der Einsiedelei im Englischen Garten bei Arlesheim, heute ein Vorort im Süden von Basel. Die 1785 eröffnete Ermitage (so die offizielle Schreibweise) von Arlesheim ist der größte englische Landschaftsgarten in der Schweiz und weist Ähnlichkeiten mit dem Landschaftsgarten Sanspareil bei Bayreuth auf. Erbauen ließen ihn die aus einem unterelsässischen Adelsgeschlecht stammende Balbina von Andlau-Staal und deren Cousin, Domherr Heinrich von Ligerz. Die Ermitage entwickelte sich rasch zu einem beliebten Ziel für Reisende aus ganz Europa. 1792/93 wurde der Landschaftsgarten fast vollständig zerstört - zunächst durch das sich gegen den Adel erhebende Landvolk, dann durch französische Revolutionstruppen. 1812 ließen der aus dem Exil zurückgekehrte von Ligerz und Conrad von Andlau, der Sohn der im Exil verstorbenen Balbina, die Ermitage wiederaufbauen. [Johanna Kätzel]