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Grafik und Text "Von genöthigtem Todt / sterben und umbkommen / durch Gewalt und Bezwang. CAP. CXXI"

Museum für Sepulkralkultur Grafische Sammlung [GS 2007/4.76]
Grafik und Text "Von genöthigtem Todt / sterben und umbkommen / durch Gewalt und Bezwang. CAP. CXXI" (Museum für Sepulkralkultur CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum für Sepulkralkultur (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Die Grafik zeigt zwei Situationen mit gewaltsamen Todesumständen. Im Hintergrund wird ein Mann von drei anderen gesteinigt, im Vordergrund tötet ein Ritter einen anderen mit seinem Schwert, er hat ihm einen Schellengurt abgenommen.
Diese Gurte waren im Mittelalter Teil der "Stutzertracht" für eitle, herausgeputzte Personen, die im Rahmen der Aufwand- oder Luxusgesetzte bestimmten Ständen zugebilligt wurde. Später wurden die Schellen ein Zeichen für Narren, die an überkommenen Privilegien festhielten.
Im zugehörigen althochdeutschen Text diskutieren die Stimme der Vernunft und die Stimme des Schmerzes den gewaltsamen Tod. Sie versuchen, das Positive an der Situation zu sehen und sprechen der Sterbenden Trost zu, der sich zusammengefasst auch in dem vierzeiliger Vers in lateinischer und althochdeutscher Sprache findet, der unter der Kapitelüberschrift steht: "Deß Todts sind mancherley Geschlecht / Im Himmel mancherley Gemächt / Sterb wie er wöll ein frommer Mann / Sein Seel nicht übel fahren kann."

Das Blatt stammt aus dem Buch "Trostspiegel in Glück und Unglück" von Francesco Petrarca (1304-1374), das vermutlich 1366 entstanden ist. Die Illustrationen stammen von einem unbekannten Künstler mit dem Anonymus "Petrarcameister", der ca. 1519/20 die 258 Holzschnitte zu diesem Buch anfertigte. Petrarcas Buch kann als einer der frühen "Ratgeber" verstanden werden, in dem Personifikationen wie Vernunft, Schmerz und Freude in Dialogen über Glück und Unglück im Zusammenhang mit verschiedenen Todesumständen diskutierten. Verbunden mit den großartigen Holzschnitten des Petrarcameisters wurde das "Trostbuch" ein begehrtes Werk und bis 1756 unzählige Male wiederaufgelegt.

Material/Technik

Papier / Holzschnitt

Maße

30,2 x 19,6 cm

Museum für Sepulkralkultur

Objekt aus: Museum für Sepulkralkultur

Das Museum für Sepulkralkultur ist eine Einrichtung, die sich – analog zum lateinischen Begriff „sepulcrum“ (Grab, Grabstätte) – den sog. Letzten...

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