Diese deutlich kleinere Imitation eines "Siegerpokals" (einer sog. Panathenäischen Preisamphora) ist aus zahlreichen Fragmenten zusammengesetzt und auf einen Gipskorpus montiert.
Die panathenäischen Preisamphoren werden jenen Sportlern als Preis überreicht, die bei den Spielen des Panathenäenfestes (vierjährig abgehaltene, große Festspiele zu Ehren der Stadtgöttin Athena) siegreich gewesen sind. Der Wert des Siegespreises besteht weniger in der Anzahl der Gefäße immerhin gewinnt der Sieger im Wagenrennen 40(!) Amphoren sondern vielmehr in dem darin enthaltenen Olivenöl, das aus den heiligen Hainen der Athena stammt.
Auch als ab 500 v. Chr. der sog. rotfigurige Stil innerhalb der Vasenmalerei vorherrschend wird, behält man die Bemalung der Preisamphoren im schwarzfigurigen Stil aus Traditionsgründen bei.
Bei dem vorliegenden Gefäß handelt es sich um eine deutlich kleinere Variante dieser Preisgefäße, wie sie besonders gern von den Etruskern erworben wurden.
Auf der einen Seite des Gefäßes ist die Göttin Athena in Angriffshaltung zu sehen. Sie schützt sich mit einem Schild, den ein Hahn ziert, während sie mit der erhobenen Rechten den Speer führt.
Die Göttin ist hier als Vorkämpferin (sog. Athena Promachos) dargestellt: Damit kommt besonders ihre Stellung als Schutzgöttin Athens zum Ausdruck, die mit ihren Waffen über die Stadt wacht. Ihr Bildnis findet sich auf der Vorderseite der Preisamphoren, meist mit der obligatorischen Beischrift "ton Athenethen athlon"-"einer der Preise aus Athen" - zwischen zwei Säulen auf denen Hähne dargestellt sind.
Auf der Rückseite der panathenäischen Amphoren ist stets die sportliche Disziplin dargestellt, in welcher sich der zu Ehrende ausgezeichnet hatte:In diesem Fall ist auf der Rückseite ein Viergespann wiedergegeben.