Auf der Schauseite der Sandstein-Stele befindet sich ein Wiederkreuz, d.h. ein Kreuz an dessen vier Balkenenden die beiden Kreuzbalken wiederholt werden. Drei unregelmäßige Kreise umschließen das Wiederkreuz. Aus diesem Motiv leitet sich die Bezeichnung Scheibenkreuz ab.
Die vier Quadranten des Kreuzes sind jeweils mit einem schlichten kleinen Kreuz verziert. Bei einer derartigen Anordnung von fünf Kreuzen spricht man von einem Jerusalemer Kreuz.
Dem äußeren Kreis sind zwei weitere kleine Kreuze aufgesetzt, wovon das rechte kleine Kreuz weithin verloren ist. Sie flankieren einen liegenden Dolch, der diesen Stein als Flurdenkmal ausweist. An diesem Ort sollte eines gewaltsam ums Leben gekommenen Menschen gedacht werden, der nicht mit den Sterbesakramenten versehen worden war. Der Gedenkstein forderte die Vorübergehenden auf, für die "arme" Seele des Toten Bittgebete zu sprechen. Die Lebenden hatten die Pflicht, für die "armen" Seelen der Verstorbenen zu sorgen.
Eine Kombination vieler verschiedener Motive auf Kreuzsteinen war im Mittelalter nicht üblich. Stilelemente der Renaissance tauchen hier noch nicht auf. Die Stele wurde demzufolge in einer Übergangsphase, nach 1500, von einem Handwerker geschaffen.
Die Vielzahl der verwendeten Motive macht diesen Kreuzstein zu einem Stück, für das es in Deutschland keine Parallelen gibt. In dieser Hinsicht ist er einmalig.
Prof. Dr. Friedrich Karl Azzola plant die Veröffentlichung einer "Denkmaltopografie der Kreuzsteine", diese wird erstmalig einen profunden Überblick zu dieser Problematik liefern.