Porträt von Orlando di Lasso. Der im heutigen Belgien geborene Komponist wird hier als Brustbild im Halbprofil nach links gewandt gezeigt. Sein Blick ruht am linken Blattrand. Er trägt eine Halskrause, eine offene Jacke mit verzierter Weste darunter sowie ein Medaillon an einem langen Band um den Hals. Statt Perücke präsentiert er sich mit schütterem Haar und Spitzbart.
Orlando di Lasso gilt als einer der bedeutendsten Komponisten und Kapellmeister der Renaissance. 1544 verließ er seine Heimat zusammen mit Ferrante I. Gonzaga und sie reisten über Fontainebleau nach Mantua, Genua und Palermo, wo Lasso erste Anregungen für Kompositionen erhielt. Durch weitere Reisen lernte er fließend deutsch, italienisch, französisch und lateinisch zu sprechen. In München wurde er wohl das erste Mal 1556 erst als Tenorsänger, dann als Kapellmeister an den Hof Herzogs Albrecht V. berufen.
Das vorliegende Blatt wurde von Heinrich E. Winter 1815 als Lithographie ausgeführt. Eine direkte Vorlage ist nicht bekannt. Das Blatt ist aus der Publikation: "Portraite der berühmtesten Compositeurs der Tonkunst", München 1813–1821, von Felix Joseph Lipowsky und Heinrich E. Winter herausgelöst worden. Weitere Exemplare des Blatts befinden sich heute in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien und im British Museum in London.
Signatur: H. E. v. Wintter del. 1815
Beschriftung: Orlando de Lasso.
Quelle: Felix Joseph Lipowsky ; Heinrich E. Winter: Portraite der berühmtesten Compositeurs der Tonkunst, München 1813–1821. (Kurzbiographie di Lasso auf ungez. S. [1]; Lithogr. auf Tafel I.)