Kabinettschänke sind nicht allein schlichte Möbelstücke oder Kunstwerke von hoher handwerklicher Präzision. Sie verkörpern mit ihrem ausgeklügelten und verschachtelten System von Schubladen und Fächern, das Ordnungsprinzip im Kleinen, das der Kunst- und Wunderkammer als Ganzes zugrunde liegt. Sie lassen sich als ein Versuch verstehen, die Welt in ihren vielgestaltigen Erscheinungsformen zu systematisieren. Gleichzeitig sind sie aber auch ein repräsentatives Zeichen nach außen.
Dieser Schrank erscheint äußerliche schlicht. Beim Öffnen der Flügeltüren werden jedoch die kunstvollen Intarsien sichtbar, die Jagdszenen zeigen. Die Vorderseite des Schrankes ist im besonderen Maße nach architektonischen Gesichtspunkten gestaltet, fast wie eine Gebäudefront.