Der sizilianische Handwerkersohn Giuseppe Balsamon zog als Alessandro Graf von Cagliostro halb Europa mit seinen Hochstapeleien und Scharlatanerien in seinen Bann. In London, Paris, Den Haag, Brüssel, Venedig, Mitau, Sankt Petersburg, Warschau, Straßburg, Lyon, Rom und anderswo trat er als Alchemist, Okkultist, Heilkünstler, Spiritist, vor allem aber als Exponent der von ihm erfundenen ägyptischen Freimauerei auf. Immer wieder nahm er die Menschen von sich ein, immer wieder wurde er entlarvt und musste fliehen. Eine besondere Wirkung übte er, wie es in einem Brief aus Straßburg in der „Berlinischen Monatsschrift“ (Dez. 1784) heißt, der Chodowieckis Darstellung zugrunde liegt, auf „schöne, reiche und vornehme Weiber“ aus. Schon hier wird Cagliostro beschuldigt, er sei ein „unverschämter Bube [, der] die Schwachheiten und Thorheiten kurzsichtiger Menschen benutzt“. Mit dem Erscheinen einer Schrift von Elisa von der Recke im Jahr 1787 musste Cagliostro allgemein als entlarvt gelten.