Erdmann Paul, aus Bukarest in der Wallachei gebürtig und damit türkischer Untertan, kam als Knabe mit seinem Vater nach Preußen. Ansässig war er in der Berliner Friedrichstadt, also in dem neuesten und modernsten Teil von Berlin. Hier, in der Zimmerstraße, wo er von seinen Einkünften sogar ein stattliches Haus hatte kaufen können, trieb der gelernte Seidenwirker auch sein einträgliches Geschäft, die Zukunftsvorhersage aus Karten und Planeten, genauer gesagt aus Planentenbüchern wie dem Hundertjährigen Kalender.
Noch zur Zeit des Erscheinens des Berichts in der “Berlinischen Monatsschrift” war er in seinem Metier tätig. Bedenklich stimmt seine Auskunft, dass er “von hohen und niederen Herrschaften” in Anspruch genommen werde, womit ersichtlich ist, dass diese Art des Aberglaubens nicht auf die ungebildeten Schichten beschränkt war. Dies ist auch in Chodowieckis Darstellung zum Tragen gekommen: Vor dem Tisch, auf dem der angebliche Seher, ein aufgeschlagenes Buch vor sich, die Karten legt, steht ein dem Aussehen nach respektables bürgerliches Paar.