Das Tragen von Schmuck war während des gesamten Jungpaläolithikums (40.000-10.000 v.h.) weit verbreitet. Besonders die Eckzähne des Höhlenbären waren für die Herstellung von Schmuck wie z. B. Anhänger von Ketten bei den Menschen der Jüngeren Altsteinzeit sehr begehrt. Wahrscheinlich stammen die Zähne nicht von erlegten Bären, sondern wurden aus den in Höhlen aufgesammelten Kiefern herausgebrochen. Der ausgestorbene Höhlenbär (Ursus spelaeus) war mit einer Größe von bis zu 3,5 m deutlich größer als der Braunbär (Ursus arctos) und ernährte sich überwiegend oder ausschließlich pflanzlich. Wie schon der Name sagt, lebten diese Bären in Höhlen, in denen sie auch ihren Winterschlaf hielten. Nicht selten endete der Winterschlaf des Höhlenbären mit dem Tod. Neben dem Höhlenbären waren auch die Zähne von anderen Tieren wie Eisfuchs, Wildpferd und Steinbock sowie Perlen und Anhänger aus Elfenbein, Geweih, Knochen, fossiler Holzkohle (Gagat) und weichen Gesteinen (Speckstein, Schiefer) beliebt. Ferner wurden Ammoniten und die Gehäuse fossiler oder damals lebender Schnecken und Muscheln als Schmuck verwendet. Der Schmuck ist Ausdruck eines ausgeprägt bildhaften Denkens und Zeichen sozialer Identifikation oder Abgrenzung des frühen anatomisch modernen Menschen.
Die Anhänger wurden 1883/84 in der Bocksteinhöhle am Bockstein (Gemarkung Rammingen) gefunden; sie sind eine Dauerleihgabe des Vereins für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben.