Die Inschrift-Tafel gehört zu dem 1896 neu geschaffenen Sockel des Reiterdenkmals für den Großen Kurfürsten von Andreas Schlüter (vgl. Skulpt.slg. 5247). Es stand bis 1943 auf der Langen Brücke (heute Rathausbrücke) zwischen dem Berliner Schloss und der Rathausstraße. Im Zuge der Brücken-Neugestaltung Mitte der 1890er Jahre wurde das Monument zeitweise vom Ort entfernt. Da der ursprüngliche Marmorsockel durch die Bauarbeiten 1894 stark in Mitleidenschaft gezogen war, wurde ein neuer Sockel angefertigt. An diesem erinnerte die eiserne Tafel an die beiden Initiatoren des Denkmals, König Friedrich I. in Preußen und Kaiser Wilhelm II.:
ERRICHTET / UNTER / KÖNIG FRIEDRICH I. / IM JAHRE 1703. / DER SOCKEL ERNEUERT / UNTER / KAISER WILHELM II. / IM JAHRE 1896.
Das unter dem Sockel liegende Podest erhielt statt der von Schlüter vorgesehenen zwei nun vier Stufen. Am 9. Mai 1896 fand die feierliche Enthüllung des nun erhöhten Reiterdenkmals am ehemaligen Standort statt.
Den originalen Sockel der Barockzeit ließ Wilhelm Bode, Gründungsdirektor des später nach ihm benannten Museums, in das am 18. Oktober 1904 eröffnete Kaiser-Friedrich-Museum versetzen.Bei der Neuplatzierung des originalen Denkmals für den Großen Kurfürsten im Ehrenhof des Charlottenburger Schlosses fertigte man 1952 einen neuen Marmor-Sockel nach dem historischen barocken Vorbild an. Die Inschrift-Tafel von 1896 wurde als unzeitgemäß empfunden und gelangte ins Depot.
Silke Kiesant