Farbig bemaltes Gipsmodell eines Schlangenhalssauriers aus der Gattung der Plesiosaurier. Es wurde nach einem vollständigen, 3,26 Meter langen Skelett angefertigt, das 1910 in der "Schieferkuhle" (Gerdemann´sche Ziegelei) von Gronau in der Erdschicht des hohen Wealden gefunden wurde. In den Schichten des Wealden sind oft Lebewesen der frühen Kreidezeit überliefert. Der damalige Grabungsleiter Professor Theodor Wegner vom Geologischen Institut der Universität Münster benannte die neu entdeckte Saurierart 1914 nach seinem Lehrer Wilhelm von Branca als "Brancasaurus brancai Wegner".
Der Fund hatte ein Alter von 135 Millionen Jahren und befand sich in den Schichten der sogenannten Bückeburg-Formation- Unterkreidestufe, die dem Erdmittelalter (Mesozoikum) der Kreidezeit zuzuordnen sind. Wenige Kilometer südlich von Gronau befand sich die sogenannte "Gronauer Rinne" mit Zugang zur "Alstätter Bucht", eine von Wasser bedeckte Lagune, die eine reichhaltige Süß- und Brackwasser-Fauna beherbergte.
Brancasaurus brancai war ein vollständig an das Leben im Meer angepasster Schwimmsaurier. Zur Fortbewegung dienten seine vier kräftigen, paddelförmigen Flossen. Zusätzliche Bauchrippen gaben dem Körper eine ausgesteifte flache Bootsform.
Das Modell wurde im Auftrag der Stadt Gronau von der Firma Modellbau Zick oHG erstellt. Nach der ersten Präsentation auf der Wirtschaftsschau kam es in das 1988 neu eröffnete Gronauer Drilandmuseum.