Fußvase aus dickwandigem Achatglas in henkelloser Amphorenform, umgelegter Ring am Schaft, ausgestellter Mündungsrand.
Achatgläser imitieren das Aussehen von Mineralien und haben ihren Ursprung in Murano im 15. Jahrhundert. In der Aufsicht zeigen sie marmorartige Schlieren in verschiedenen Rottönen, Blau, Hellblau, Schwarz, Grau sowie Türkis, gegen das Licht gehalten leuchten sie an manchen Stellen orangerot. Sie entstehen durch "Walken" bei der Ausformung der Glasmasse aus einer heterogenen Schmelze verschiedener Farbglasflüsse. Weil sich das lebendige Farbspiel ausschließlich an der Oberfläche des Achatglases ausbildet, eignet es sich besonders für Formen mit Außenwirkung, etwa Becher, hohe Schalen, Flaschen und Vasen. Selten sind offene Formen (vgl. Inv. Nr. VI 9826). Der Zechliner Glashütte gelang um 1800 mit Waren aus Achat- und anderem Farbglas noch einmal ein beachtlicher wirtschaftlicher Erfolg. Diese Vase ist eine von zwölf Objekten aus Achatglas, die das Märkische Provinzialmuseum bei der Restauktion der Zechliner Hütte am 27.03.1890 erwarb. Fünf sind noch im Bestand vorhanden (Stand: Juni 2018). [Verena Wasmuth]