Andere, größere Spezialgeräte wurden nicht aus Gestein, sondern aus einem anderen, ähnlich harten Material hergestellt: aus der dicken Knochenkompakta von Großsäugern. Vorwiegend benutzte man die Schäfte von Oberarm, Oberschenkel und Schienbein oder auch die Stoßzähne von Waldelefanten.
Die Knochen konnten nur im entfetteten, mazerierten Zustand bearbeitet werden und stammen nicht von erlegten Tieren, sondern eher von den Knochenfeldern der Elefantenfriedhöfe.
Der Herstellungsprozess lässt eine in ihrer Zielvorstellung fixierte Planung erkennen: Mit Hilfe von Hackmessern, Keilen und Schlagsteinen wurden den Langknochen die Gelenke abgehackt, anschließend die Schäfte in Längsrichtung gespalten. Die langen Spaltstücke und Späne, an denen die Spaltspuren erhalten sind, auch handliche Splitter wurden teilweise weiter zu gewünschten Formen zugerichtet und mit ihrer scharfen Kante als Schaber und Messer benutzt.
Oft haben sie eine retuschierte, also mit dem Schlagstein zugeschlagene Arbeitskante. Ihre Rückenpartien sind als handliche Griffe zugerichtet. An den Schneiden tragen sie parallele, schräg zur Schneide gerichtete Abnutzungsspuren wie Kratzergruppen und Schrammen. Mit ihrer Hilfe lässt sich überwiegend rechtshändiger Gebrauch beobachten.
Meist sind sie 20-30 cm lang, selten kleiner oder größer. So erreichen einige große, längs retuschierte Schaber 50- 78 cm Länge. Die Schneiden der großen Schaber sind vor allem verrundet. Mit Hilfe dieser verschieden großen Schaber wurde auch unterschiedliches Material bearbeitet: Die kleineren könnten zur Holzbearbeitung gedient haben, z. B. zum Entrinden oder zur Glättung von stangenförmigen Geräten. Das lassen zum Beispiel Schaber mit Buchten und entsprechenden Gebrauchsspuren erkennen. Mit den großen, beidhändig gebrauchten Schabern wurde weiches Material bearbeitet, vielleicht große Häute.