Ein Keramikgefäß in Form eines Krebses zur Herstellung von Sülze oder auch Gebäck.
Die Form steht auf einer geraden Standfläche, hat einen quer angranierten Bandhenkel und eine umlaufende Reihung von Fingermulden zur Dekoration. Die Form erhielt im Randbereich eine braune Lehmengobe und wurde abschließend vollständig mit ortstypischer, gelber, transparenter Glasur (Kohrener Gelbkeramik) überzogen.
Ähnlich wie die Fisch-Keramikformen spielte in solchen Gefäßen hergestelltes Gebäck, Pasteten oder Sülzen im Brauchtum eine wichtige Rolle als Fasten- und Feiertagsspeise. Zur Fastenzeit wurden nicht nur tatsächliche Fisch- und Krebsgerichte, sondern auch Speisen in Gestalt solcher Tiere gegessen. Auch außerhalb der Fastenzeit erfreute sich solches Gebäck großer Beliebtheit als Festtagsspeise. Besonders am Silvesterabend war es sehr gefragt. Zum Jahreswechsel gegessen, sollte es im neuen Jahr Glück bringen. In der gleichen Funktion wurde die so geformten Speisen auch bei Hochzeiten gereicht.