Im Bestattungskontext der Linienbandkeramik (5500-4900 v. Chr.) finden sich nicht nur Tongefäße, sondern auch Trachtelemente wie Schmuck. Dabei finden Steine, Tierzähne, aber auch Muscheln Verwendung.
Die Muschelklappe aus Derenburg stammt aus einem Frauengrab, welches zu einem der ältesten Friedhöfe Sachsen-Anhalts zählt und als Gürtelschmuck oder -befestigung Verwendung fand.
Muschelschmuck wurde aus den Gehäusen einer dickschaligen Klappmuschel (Spondylus gaedoropus) gefertigt. Das Hauptverbreitungsgebiet dieser Muscheln liegt im südlichen Mittelmeerraum und in der Ägäis. Aus diesem exotisch wirkenden Rohstoff wurden ferner auch noch Anhänger, Schnallen, Armringe oder auch Perlen gefertigt.
Spondylus ist wegen seiner Farbe, der Seltenheit und der aufwendigen Beschaffung auch als das "Gold der Steinzeit" bekannt. Funde sind aus Süddeutschland, dem Elbe-Saale-Gebiet und aus einigen Regionen Frankreichs bekannt und finden sich im Durchschnitt nur in jedem zehnten Grab. Dies unterstreicht die Kostbarkeit dieses Rohstoffs und deutet zudem auf Fernkontakte bis in den Mittelmeerraum hin.