Schwarz-Weiß-Fotografie einer Ansichtskarte, die eine Frau von der Seite zeigt, wie sie in einem Zimmer ihre Füße und eine Hand am Feuer eines offenen Kamins wärmt. Sie sitzt auf einem Stuhl parallel zum Kamin. Über die hohe Rückenlehne des Stuhls hat sie ein Kleidungsstück, vielleicht einen Morgenmantel, gelegt. Sie hat die Haare zu einem lockeren Knoten hochgesteckt, trägt ein leichtes, helles Kleid, das ein Stück über ihre Schulter gerutscht ist, sodass diese und ein Teil des Oberarms entblößt sind. Ihr Kleid ist bis zu den Oberschenkeln hochgezogen, auch ihre Waden und Füße sind nackt. Das eine Bein hat sie über das andere geschlagen. Auf dem Kamin stehen verschiedene Gegenstände: eine Uhr, Figuren, Kerzenständer. An der Wand hängen Gemälde, auf dem Boden liegt ein Teppich. Das Zimmer scheint einer Person aus dem bürgerlichen Milieu zu gehören.
Kontext:
Magnus Hirschfeld berichtet in „Sexualpathologie, Teil 1“, dass der Patient K. etwa 300 Ansichtskarten mit erotischen Darstellungen besitze, die seinem Fetisch entsprechen. Dazu gehörten die Darstellung von Strümpfen, Strumpfbändern, Schuhen sowie Waden und Füße in bekleidetem Zustand. Diese Vorliebe führe in der Öffentlichkeit immer wieder zu exhibitionistischen Handlungen seitens K.s, so Hirschfeld (vgl. Hirschfeld, Sexualpathologie, Teil 1, S. 63).