Satirisches Flugblatt, um 1620
5 Spalten; 15 Strophen zu 8 Versen in Kreuzreim
Der Kupferstich zeigt dreizehn Frauen beim Verrichten verschiedener Tätigkeiten: Links unten haben mehrere Frauen an einem gedeckten Tisch Platz genommen, daneben sitzen auf einer Bank eine Spinnerin und eine Näherin. Rechts unten führt eine Frau ein kleines Kind an der Hand. Im Hintergrund steigt ein Mädchen Stufen zu einer Schlafkammer hinauf, in der eine nackte Frau ein Laken hält, während eine andere das Bettzeug nach Ungeziefer absucht. Fast alle dargestellten Frauen zeigen Anzeichen eines starkes Juckreizes, der zum Freilegen der entsprechenden Körperregion führt.
Der Text besteht aus dreizehn nummerierten Strophen, die jeweils einer Frau zugeordnet werden können. Dabei werden die geplanten Tätigkeiten genannt, die durch die Flohplage jedoch unterbrochen werden.
Das Matthäus Merian dem Älteren zugeschriebene Blatt steht in der Tradition der sogenannten Flohliteratur, das es mit einer Satire auf Frauen verbindet.
Nachweisbar ist diese Fassung des Flugblattes bisher nur im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale).