Bis zum Ende des 10. Jahrhundert war es ausschließlich den Königen vorbehalten, Münzen zu prägen, danach begannen auch andere Landesherren mit Münzprägungen. Um 1000 wurde auch in Soest eine Münzstätte durch dem Kölner Erzbischof gegründet. Die Vorbilder der Münzen orientierten sich stark an den Kölner Pfennigen – Kreuz mit Umschrift auf der einen, Symbol für Sancta Colonia Agrippina auf der anderen Seite. Unter Philipp von Heinsberg (1167-1191) erfuhren die Soester Münzen eine Veränderung. Wie auf unserem Denar, welcher unter Adolf I. von Altena (1193-1205) geprägt wurde, sind nun auch Architekturabbildungen, hier ein Gebäude mit Krummstab und kreuzgekrönter Fahne zu sehen. Die in Soest geprägten Münzen sind an ihrem sogenannten „Gerstenkorn“ erkennbar, einem kleinen Anhängsel an einem der Kugeln zwischen den Kreuzarmen bzw. im Torbogen. Die letzte Prägung von mittelalterlichen Soester Silberdenaren geschah unter Erzbischof Siegfried von Westerburg (1275-1297). Ein Versuch der Wiederaufnahme der Prägungen unter Friedrich von Saarwerden etwa 100 Jahre später war nur eine kurze Episode. Dennoch ist die lange Stabilität der Soester Pfennige – über 300 Jahre – erwähnenswert, in der die Münzen nur gering in ihrem Gewicht und Feingehalt schwankten.