Formularvordruck des Magistrats, innen betitelt "Servis-Buch der Stadt Brandenburg." (Bl. 2r). Auf dieser Titelseite ferner drei gedruckte Bestimmungen für die von jedem "Servis-Contribuent(en)" einzuhaltenden Termine: monatliche Abtragung, Verpflichtung zur Klärung vom 6. bis 20. jeden Monats unter Androhung der Exekution, Verpflichtung zur Abholung zustehender Servis-Beträge in der Zeit vom 26. eines Monats bis zum 4. des Folgemonats. Es folgen 22 Seiten (Bl. 2v–13r) mit tabellarischer Eintragung der monatlichen Servisgeldzahlung (Veranlagung, Zahlbetrag, Quittierung mit Datum und Unterschrift) und der Auszahlung für Natural-Enquartierung. Die Tabelle geht jeweils über eine Doppelseite, ein Monat steht in einer Zeile, 12 Monate (= 1 Jahr) stehen auf einer ganzen Doppelseite. Zeitgenössisch sind am Schluss nachträglich acht Seiten ohne Tabellenvordruck hinzugeheftet worden, auf denen weitere monatliche Zahlungen der Jahre 1828–1834 (pro Jahr 1 Seite) quittiert werden. Auch an anderen Stellen im Heft finden sich weitere Quittierungen: Hauskessel-Steuer 1824 (Bl. 3r), Viehsteuer für 1824 und 1825 (Bl. 13v), Laternengeld für die Witwe Kahle 1825 (auf dem vorderen Vorsatz). Bis Dezember 1828 quittiert durchweg Herr "Warschau" (nur ausnahmsweise im August und Dezember 1828 "Koppehl", ab Januar 1829 "Wredow" (nur im Dezember 1830 wiederum ausnahmsweise "Koppehl"). Steuerzahler (und Servis-Empfänger für Natural-Einquartierung) ist laut Umschlag-Etikett für Haus "No 171" der Neustadt Herr Spranek, daruntergesetzt (früher?) die Witwe Kahle. Auf dem Zwischentitelblatt (Bl. 14r) für die beigehefteten Seiten steht jedoch (durchgestrichen) "H(err) Meinicke" und später darübergesetzt "W[itwe]: Kahle." Auch hier ist "Neustadt" hinzugesetzt, die Hausnummer jedoch von 700 in 171 korrigiert.
Provenienz: Erworben 1994. Geschenk des Vereinsmitglieds Dieter Klatt (1935–1999), Berlin.