Als Hydria wird ein gebauchter Wasserkrug der griechisch-römischen Antike aus Ton oder Metall bezeichnet. Diese Gefäßform mit drei Henkeln (zwei seitlich zum Tragen, einer in der Halszone zum Schöpfen und Gießen) diente ursprünglich als Wasserbehältnis und zum Wassertransport. Die Gefäße wurden mit Hilfe der waagrechten Henkel auf den Kopf gehoben und dort getragen.
Bei dem abgebildeten Gefäß ist der Fuß schwarz gefirnisst. Am Gefäßkörperansatz verläuft als Zier ein Strahlenkranz. Das Bildfeld ist unten von einem Palmettenrankenfries, seitlich von einem Efeublattfries und oben durch ein Zungenband gerahmt. Die Darstellung zeigt die Ausfahrt eines Kriegers in einem vierspännigen Wagen (Quadriga). Im Wagenkorb stehen der Wagenlenker und ein Speerträger. Beide sind mit Chitonen und Mänteln bekleidet. Vor dem Wagen steht eine Frau, die den rechten Arm hebt. Hinter ihr ist der mit korinthischem Helm, Schild, Beinschienen und Lanzen gerüstete Krieger. Hinter und vor den Pferden steht (links) bzw. sitzt (rechts) ein Greis. Auf dem Schulterbild sitzen vier in Mäntel gehüllte Greise auf Stühlen (Klismoi).
Provenienz: 1846 Geschenk des Herzogs Joseph von Sachsen-Altenburg, vorher Sammlung G. P. Campana/Rom.
Lit.: Goettling (1854) S. 38, Nr. 183; Müller (1963) S. 27f.; Geyer (1999) S. 128f., Nr. 75 [D. Graen]; Klöckner/Recke (2010) S. 248, Nr. 142 [G. Ottomeyer].
Ausstellung: Stadtmuseum Jena, 4. März bis 19. Juni 2011.