Es handelt sich um eine ausgeführte Ölstudie zu dem frühen Hauptwerk des Malers Gustav Metz (1816-1853) "Gefangennahme des Grafen Helfenstein", das sich in Privatbesitz befindet (2005 aus Welfenbesitz bei Sothebys versteigert). Dargestellt ist die sogenannte Weinsberger Bluttat vom Ostersonntag 1525, eine Episode aus dem Bauernkrieg: Graf Ludwig von Helfenstein (im Gemälde mittig im roten Samtmantel) wurde als Vertreter des Adels von plündernden Bauern gefangengesetzt und getötet. Dies setzte einerseits den Adel in Angst und Schrecken und veranlaßte andererseits Martin Luther zur Abhandlung von "Wider die mörderischen Rotten der Bauern". Trotz der heftigen Klagen von Helfensteins Frau und Kindern rechts, lassen sich die Bauern nicht umstimmen, den Grafen zu töten. Es handelt sich um das erste größere Werk des Malers, der zunächst als Bildhauer begonnen hatte und 1838 als Schüler Eduard Bendemanns in Dresden zur Historienmalerei gewechselt war. Inspiriert ist es durch die 1840-1844 erschienene Geschichte des Deutschen Bauernkrieges von Wilhelm Zimmermann.
Das Gemälde ist unsigniert und undatiert, es wurde um 1985 aufwendig restauriert, weil es einen großen Riss in der Bildmitte aufwies. (ib)
Das Gemälde stammt aus der Wredowschen Kunstsammlung.
Literatur:
Vgl. Hans Wille: Gustav Metz. Leben und Werk eines vergessenen Spätromantikers. In: Zeitschrift des deutschen Vereins für Kunstwissenschaft, 47, 1993, S. 74 - 91. (S. 81 Abb. des ausgeführten Bildes, S. 81-83 über die Entstehungsgeschichte des Gemäldes). - Vgl. Michael Thimann, Die Zeit der Patriarchen. Gustav Ferdinand Metz´ Tod der Rahel (1847) und die biblische Historienmalerei im 19. Jahrhundert. In: Das Münster, 68, Jahrgang, 2015, S. 46 - 59 (hier 49 - 51 m. Abb. des ausgeführten Bildes). - Vgl. Wall, Horst: U. a. Bilder der 1920er Jahre, in: 16. Jahresbericht 2006 - 2007 des Historischen Vereins Brandenburg (Havel) e. V., Brandenburg 2007, S. 180 - 210 (hier S. 186f.).